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'Ruins' ist als stille Pianoelegie das weltlichste, zugänglichste und in gewisser Weise auch konventionellste Grouper-Album bisher geworden. Die flüchtige, abgrundtiefe Melancholie der Liz Harris wird dadurch greifbarer denn je.
Die Zahl all jener, die noch einer neuen Veröffentlichung der Vines entgegenfiebern dürfte mutmaßlich bereits gering genug sein. Die Zahl all jener, die sogar auf ein Doppelabum der Australier warten...nun ja. Dabei hätte 'Wicked Nature' um einigen Ballast erleichtert eine durchaus runde Sache werden können.
Sich von hartgesottenen Fans in der Sonne den Bauch pinseln lassen, mit ihnen an der Bar diskutieren, wo die verlorengegangenen Stärken von Weezer liegen, oder einfach eine ausgelassene Party auf hoher See feiern. Die beiden "Weezer-Cruises" am Luxusliner haben Rivers Cuomo und Co. sichtlich gut getan, die Perspektiven gerade gerückt. Nach vier Jahren Plattenpause ist 'Everything Will Be Alright in the End' deswegen tatsächlich ein kaum mehr für möglich gehaltenes Comeback geworden.
Flying Lotus beamt sich aus dem Orbit wieder zurück auf die Erde, direkt hinein in das lodernde Fieber sonnendurchtränker Jazzclubs. Womit Steven Ellison sich gleichermaßen auf Spurensuche bei familiären Wurzeln begibt, wie er sein musikalisches Universum abermals neu vermisst.
Notfalls genügen Punch gerade einmal 5 Sekunden, um ihrem explodierenden Unmut gebührenden Ausdruck verleihen. So zu hören im Titeltrack, der freilich nur das Epizentrum der so schnörkellosen wie brutal angepissten 20 Minuten-Katharsis 'They Don't Have To Believe' geworden ist.
Mittlerweile ist das unberechenbarste an Thom Yorkes Alben die zumeist aus dem Hinterhalt erfolgende Veröffentlichungsweise. Auch 'Tomorrow's Modern Boxes' ist für den Radiohead-Frontmann vordergründig Business as usual auf der seit 2006 konsequent gefahrenen Schiene, verschiebt den typischen Laptop-Pop unter dem Elektro-Mikroskop dann aber doch um feine Facetten - weiter weg vom Pop.
Als hätten Thou das Jahr 2014 nicht bereits flächendeckend genug mit ihrem misanthropischen Crust-Doom gepfählt, liefert nun ein Duo aus dem Golden State Kalifornien eine erste Demonstration davon, welche Fußnoten im Genre zwischen den Szenegöttern aus Baton Rouge und nahverwandten wie Cough noch möglich sind.
2014 wird in der öffentlichen Wahrnehmung hoffentlich nicht als das Jahr eingehen, in dem Joyce Manor wacker gegen Stagediving-Windmühlen gekämpft haben - sondern als anhaltender Bandzenit, auf dem die Kalifornier vielleicht sogar ihre bisher beste Platte veröffentlicht haben.
Beinahe die gesamten 00er-Jahre hat der "Mozart der Elektronik" sein bekanntestes Alias zu den Akten gelegt und erteilt einem Gros der Szene 13 Jahre nach 'Drukqs' und dem wohlverdienten Winterschlaf eine Lektion, obwohl - oder gerade weil! - er sich vordergründig damit begnügt Revue passieren lässt, warum Aphex Twin immer schon die Nase vorne hatte.
Daylight heißen nun Superheaven. Ansonsten bleibt für die Band mit dem Gespür für miese Bandnamen auch unter dem neuen Banner alles beim Alten - und die Neuauflage des bereits 2013 erschienene Debütalbum 'Jar' auch knapp 17 Monate nach seiner Erstveröffentlichung immer noch so überzeugend wie am ersten Tag.










