Wolves Like Us – Brittle Bones

von am 12. November 2019 in Album

Wolves Like Us – Brittle Bones

Forget the Songs we sing“ deklarieren Wolves Like Us im Verlauf von Brittle Bones – und machen es auf ihrem ersten Studioalbum seit fünf Jahren leider nicht sonderlich schwer dieser Aufforderung nachzukommen.

Im Grunde lässt sich das dritte Werk der Band aus Olso weitaus weniger per se negatives vorwerfen als sein Vorgänger Black Soul Choir: Wolves Like Us erledigen ihren Job über 43 Minuten zwar ohne packende Leidenschaft, aber absolut solide und souverän, empfehlen sich über zehn Songs als ideale Aufwärmtruppe für alles alles, was im Posthardcore und Alternative Rock zwischen Hot Water Music und den Foo Fighters Platz hat.

Brittle Bones geht dabei zu jedem Zeitpunkt gut rein, weil die Gesangslinien es der Eingängigkeit mit ihren hemdsärmeligen Strophen und ständig gleich gedehnten Vokalen in den Refrains sehr einfach machen, während die instrumentale Seite relativ gesichtslos und austauschbar existiert: Konkrete Riffs oder sonstige Ideen bleiben nicht hängen, wo selbst Ideen wie der Akustikbeginn von I Can’t Love You Wild Enough konsequenzlos bleibt und die Backingvocals in Winter Chains zumindest für frische Akzente im Baukasten sorgen. Symptomatisch aber, dass die Synthie-Anstriche in Oil Money sich schnell verlieren und der animierende „Hey!“-Appendix sogar wie ein Selbstplagiat anmutet, bevor Plastic on the Fire nach gängigen Closer-Standards das genormte Midtempo etwas rauer herausnimmt.

Das Momentum des pointierter auftretenden Late Love bleibt also unerreicht, wobei das konfliktfrei zugängliche Brittle Bones als zweitbeste Platte der Band Fans viel recht macht und dann auch darüber hinaus keineswegs schlecht ist, nur eben auch nicht wirklich gut – einigen wir uns also darauf, dass sie trotz aller Sympathie leider schlichtweg leicht zu vergessen sein wird.

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