Livealbum
Auf seiner umjubelten Tour zum 2016er Meisterstück Skeleton Tree ließen Nick Cave und seine Bad Seeds den Auftritt in Kopenhagen 2017 mitschneiden, um ihn am 12. April des darauffolgenden Jahres als exklusives Kinoerlebnis zu präsentieren. Vier Songs aus dem Konzertfilm Distant Sky erscheinen nun auf limitierten Vinyl-Tonträger sowie als Download.
Stadionrock mit Samthandschuhen: Biffy Clyro spülen einige ihrer Hits und Hymnen für MTV Unplugged (Live at Roundhouse London) mit dem patentierten Acoustic-Schongang weich.
2017 gaben The National in Brüssel ihr viertes - und mutmaßlich bestes - Studioalbum Boxer chronologisch und zur Gänze zum besten. Dass der Mitschnitt des Abends für den diesjährigen Record Store Day nachträglich als Vinylausgabe aufgelegt wurde, wird zumindest 4000 Hardcorefans der zuletzt marginal enttäuschenden Ausnahmeband freuen.
Converge-Brüllwürfel Jacob Bannon bleibt nach dem 2017er-Intermezzo mit seiner Stammkombo (The Dusk in Us) im fokussierenden Veröffentlichungsrausch mit Wear Your Wounds: Dank einer vollwertigen Band im Rücken offenbart der Mitschnitt aus den Maida Vale Studio der BBC dabei erstmals die tatsächliche Tragkraft seines Liebkindes.
Hat ihr kontrovers expandierendes 2015er Werk High Country im bandinternen Kosmos von The Sword etwa längst den schwerpunktbildenden Klassiker-Status inne, oder hat er die Heavy Rocker womöglich doch eher in eine Existenzkrise stürzen lassen? Nach der Akustikplatte Low Country legen John D. Cronise und Co. nun jedenfalls das erste Livealbum ihrer Karriere vor.
Sieben Jahre nach dem Ende der Post Metal-Macht erscheint retrospektiv das ebensovielte Livealbum von Isis. Aufgenommen auf der Tour 2010 in Australien knapp vier Monate vor dem finalen Gig in Montreal.
Seit ihr achtes Studioalbum All We Love We Leave Behind vor inzwischen auch bereits knapp fünf Jahren erschienen ist, haben sich Converge vor allem retrospektiven Tätigkeiten hingegeben. Auf dem Roadburn 2016 haben sie dazu allerdings einen (nicht unverbrauchten, aber im bandinternen Kontext) relativ erfrischenden Zugang gefunden.
Knapp 200 Konzerte spielten Pinegrove in ihrem Durchbruchsjahr 2016 rund um das grandiose Cardinal. Als Zusammenfassung dieser umtriebigen Bandphase serviert das Sextett um Boss Evan Stephens Hall nun noch acht stimmungsvoll zusammengewürfelte Live-Ausschnitte von Auftritten in Seattle, Nashville, Boston, Detroit und Pittsburgh.
Dass Nada Surf gerade einmal ein Jahr nach dem in Eigenregie veröffentlichten Live At The Neptune Theatre Seattle bereits das nächste Live-Album vorlegen, macht in diesem Fall durchaus Sinn: Peaceful Ghosts arbeitet 13 Songs der Indie-Lieblinge mit reichhaltiger Orchester-Unterstützung auf. Schön!
Auch wenn sich der theoretische Mehrwert dieser Revue an sich in Grenzen halten mag, wiegen die nuancierten Feinjustierungen durchaus lohnend: Conor O'Brien nutzt einen Tag in den RAK Studios in London um vorzuführen, wie Songs aller drei Villagers-Alben mit dem einkehrenden Gestus von 'Darling Arithmetic' und der perfekt darum herum eingespielten Liveband klingen hätten können.