Reviews
In gewisser Weise schließt Produzent Jon Brion mit dem posthum fertiggestellten, so subtil auftretenden Circles tatsächlich eher einen kreativen Kreis für Mac Miller, als ihm nur einen würdigen Tribut zu zollen: Auf dem offiziell sechsten und letzten Studioalbum findet sich der 2018 verstorbene Rapper schließlich gefühltermaßen selbst.
Trent Reznor und Atticus Ross schließen den Kreis ihres Soundtrack-Triptychons zur wohl auf eine Staffel beschränkt bleibenden HBO-Miniserie Watchmen: Volume 3 ist dabei auch der Höhepunkt und beste Durchgang der Score-Reihe.
Loma Prieta wollen sich und ihren Hardcore-befeuerten Screamo knapp fünf Jahre nach ihrem letzten Studioalbum Self Portrait neu ausrichten. Das gelingt mit dem Single-Doppel aus Continuum und Fate souverän, aber kaum originell oder gar begeisternd.
Drei Jahre nach der Split-Ep mit Discure vermengen Amer ihren atmosphärischen Sludge und gestandenen Post Metal auch auf Unverheilt über die Lehren der Genre-Größen mit der Essenz von Bands wie Yage, frühen Pianos Become the Teeth oder Inkasso Moskau.
Kameron Bogges nutzt die Gunst der Stunde und reicht dem 2019er Einstand I'm Losing Myself in Form von Self Titled ein eigentlich einleitendes EP-Doppel nach. Keine unbedingt essentielle Bereicherung für die Geschichte von An Isolated Mind.
In den Staaten läuft die viel-gepriesene Adam Sandler/Safdie-Brothers-Brothers Kooperation Uncut Gems bereits regulär in den Kinos, hierzulande startet sie erst Ende Jänner exklusiv auf Netflix. Beiden gemein: der Soundtrack von Oneohtrix Point Never unter seinem bürgerlichen Namen Daniel Lopatin.
Dass Jesus is Born nicht als Kanye West-Album erscheint macht nicht nur deswegen Sinn, weil die Platte untypischerweise absolut pünktlich zum angekündigten Zeitpunkt erschien: Der Worship-Gospel des Sunday Service Choir steht hier klar und erdrückend im banalen Vordergrund.
Nach Nowhere Now Here sowie der guten Recycling/Live-EP Before the Past beschließen Mono ihr Jubiläumsjahr im Verbund mit der großartigen A.A. Williams. Das wachsende Exit in Darkness beweist dabei das von vornherein vermutete kongeniale Potential der beiden Parteien.
Kurz vor dem Jahreswechsel opfern Mephistofeles hinter dem geschmackssicheren Titel und Artwork von Satan Sex Ceremonies dem okkulten Stoner und Doom Rock noch einen besonders hübsch verdrogten Rausch.
Sleep Token liefern mit Sundowning den Pathos in der eigentlich so unverträglich sein müssenden Schnittstelle aus Art Pop, Alternative Rock, Djent und Zeitgeist-R&B, wo brachiale Gitarrenwände auf rassendle Trap-Beats und Autotune treffen.