Reviews
Conor O'Brien schwimmt sich mit dem zweiten Album seiner Solo-Band Villagers von Erwartungshaltungen seitens der Folk-Ecke frei und scheitert mit weitestgehend grandiosen Einzelsongs in aller Schönheit daran, ein restlos überzeugendes Gesamtwerk vorzulegen.
Biffy Clyro produzieren immer noch deutlich mehr Songs, als ihre Alben beherbergen können. Daran ändert offenbar auch der bald folgende Doppelschlag aus 'The Sand at the Core of Our Bones' und 'The Land at the End of Our Toes' unter dem 'Opposites'-Banner nichts.
'Jake Bugg' ist ein Paradebeispiel dafür, dass nicht jeder Hype von der Insel derart gehaltvoll sein muss, wie er es verspricht - dabei jedoch trotzdem so richtig gut unterhalten kann. Aber nebenbei führt dieses mächtig einschlagende Debütalbum zwischen Bluesrock, Folk, Country und klassischer Singer-Songwriter-Pop-Affinität auch vor Augen, dass viele Probleme der Plattenindustrie auf stupideste Art und Weise hausgemacht sind.
Da bleckt die gesamte Gefolgschaft der Letztendlich-Doch-Nicht-Bewegung "The Wave" zurecht lüsternd die Zähne: Dass beim Zusammentreffen von Pianos Become the Teeth und Touchè Amorè nichts schiefgehen konnte, war bei einem potentiell feuchten Traum für jeden Anhänger emotionalen Screamo-Hardcores eigentlich von vornherein klar. Dass diese knapp 10 Minuten aber derart berauschend geraten würden, überrumpelt dann doch gehörig.
John Bramwell und seine melancholische Britpop-Kapelle wärmen auch beim sechsten Album wie gewont und geradezu selbstverständlich all jenen die geschundenen Seelen, die mit schwerem Herzen ziellos durch spärlich beleuchtete Nachtstraßen ziehen oder gleich vollends hoffnungslos am Tresen kleben geblieben sind.
Omar Rodriguez-Lopez veraschiedet sich von 2012 mit einem erschöpfenden Dreierpack. 'Unicorn Skeleton Mask' ist in diesem ähnlich - aber natürlich absolut relativ gesehen - zugänglich wie 'Equinox', dazu vielleicht sogar die logische Fortsetzung des simultan veröffentlichten, tanzbaren Rockexperiments.
Omar Rodriguez-Lopez veraschiedet sich von 2012 mit einem erschöpfenden Dreierpack. 'Equinox' macht dabei den vagen Brückenschlag zwischen den elektronischen Experimenten auf dem jüngst abgeschossenen Alben-Trio rund um 'Octopus Kool Aid' und dem, was der Ruhelose Puerto Ricaner als Solomusiker immer schon unter "Rockmusik" verstand.
Omar Rodriguez-Lopez veraschiedet sich von 2012 mit einem erschöpfenden Dreierpack. Mit dem vielleicht sinnbefreitesten/brillantesten Albumtitel seiner unüberblickbaren Discographie ausgestattet ist 'Woman Gives Birth to Tomato!' (letztendlich wohl irgendwo zwischen Veröffentlichung Nummer 23 und 25 zu katalogisieren) aber vor allem eines geworden: eine unheimlich anstrengende Attacke auf die eigene Aufnahmefähigkeit strukturbefreiter Musik.
Silvester ist tot, lang lebe der etwas andere Torpedo Holiday! Wenigstens sind die fünf Jungens aus dem hohen Norden Deutschlands im direkten Vergleich mit ihrer 4-Track-EP in puncto Mehrwert gegenüber der schnell ausgebrannten Neujahrsknallerei klar auf der Siegerseite. Zündet das Ganze wohl auch auf Albumlänge?
Der Indierock-Institution passieren auf dem dreizehnten Album im neunundzwanzigsten Bandjahr zehn makellos träumende Yo La Tengo-Songs offenbar ohne jedwede Anstrengung und nahezu zufällig. Darüber hinaus versammelt 'Fade' aber auch das rundum kompakteste Gesamtpacket des Trios seit Ewigkeiten.