Charley Crockett – Hey Mr. Nashville
Charles Crockett feiert die Grammy Nominierung von $10 Cowboy für das beste Americana Album 2024 mit einer charmanten Breitseite gegen das Business: Hey Mr. Nashville.
„Hey Mr. Nashville, out there on the town/ You wine em‘ and dine em‘ and hand em‘ a plastic crown/ If you looked like the devil, they’d never do your deal“ singt Crockett gleich zum Einstieg einer angenehm schippernden Midtempo-Nummer, die soulig orgelnd einen neotraditionalistischem Ansatz folgt und dem Nashville-Sound eine Absage erteilt. „You made a funny comment about the players on Sixth Street/ When you talk bad about Austin, you’re talkin‘ down to me“ fühlt Crockett erst seine eigenen Lehrjahre auf der Strasse diskreditiert und verneigt sich dann vor Outlaw Waylon Jennings himself: „Hoss, you’re talkin‘ down to me/ Hey Mr. Nashville, you ain’t even from Tennessee/ That’s all you need to know about Nashville/ It ain’t no home to me“.
So smooth diese Fuck You-Geste an das Business dann auch über weite Strecken vorgetragen wird, macht Crockett hinten raus den ausgelassenen Singalong-Twist zur Gemeinschaftsparty.
Ein Blick in die Credits zeigt dann, dass Shooter Jennings als ausführender Produzent der zähnezeigenden Nummer agiert (dessen etwas zu glatter, voll texturierter Sound aber weniger ideal zu Crockett passt als die Arbeiten von Billy Horton oder Mark Neill). Ob Hey Mr. Nashville das einzige Ergebnis dieser bereits angeteaserten Zusammenarbeit ist – und neben dem Duett mit Willie Nelson die zweite alleinstehende Single in diesem Jahr darstellt – oder ob da noch mehr kommt (gerüchteweise sollen 2025 schließlich gleich drei neue Alben von Crockett anstehen) bleibt abzuwarten.
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