Concrete Winds – Concrete Winds

von am 6. September 2024 in Album

Concrete Winds – Concrete Winds

Concrete Winds sind seit jeher auf einem schier wahnsinnig vor Wut gewordenen Kriegspfad mit dem grindigen Blackened Death. Auf ihrem dritten Studioalbum eskaliert die Lage nun extremer denn je.

Als würde die Punktlandung der aktuellen Nails-Rückkehr nicht bereits genug in die Mangel nehmen, legen die Finnen von Concrete Winds in einer hinsichtlich der Aggressionen ähnlich veranlagten Schiene noch weiter nach, und radikalisieren auf ihrem selbstbetitelten dritten Studioalbum den mit Primitive Force und Nerve Butcherer von der Kette gelassenen Konfrontationskurs.
Permanent Dissonance geht unmittelbar in medias res, explodiert sofort und peitscht mit Schaum vorm Mund wie ein manischer Derwisch, als gelte es, die bisherigen Platten der Band in der selben Ausrichtung in Sachen Raserei unbedingt zu erschlagen. Die Saiten heulen, als wären Slayer von der Tarantel gestochen, alles stampft und wirbelt, keift und faucht, zerreißt ein tollwütiges Chaos im Noise. Die Verweise auf Idole wie Morbid Angel, Necrovore oder Repulsion werden kompakt im Fleischwolf verdichtet.  Barrieren zwischen zu Virulent Glow und darüber hinaus gibt es nicht, weil das wirklich atemlose, keine Sekunde Pause gönnende Spiel der Band jedwedes Songwriting zu pulverisieren scheint.

Concrete Winds ist eine einzige Kettenreaktion aus hassenden Kernschmelzen, Strukturen weichen freien Radikalen, der Druck bleibt konstant. Die neun Songs der Platte agieren so blind vor Wut, dass sie ihre Raserei wie im rauschhaftem Wahn gegen alles und jedenrichten – nicht zuletzt gegen sich selbst. In Infernal Repeater wird der Groove dem Rausch zum Fraß vorgeworfen, Subterranean Persuasion spannt die Riff-Muskeln an und Hell Trance ist irgendwo im Tumult ansatzweise catchy, aber letztlich geht es um eine ständige Feindseligkeit, die wenig Auftrittsfläche, aber dafür unablässige Abreibung verspricht. Die jeden in den Boden rammt, der zu schwach für dieses Ungetüm ist.
Diese nicht locker lassende Unerbittlichkeit ist anstrengend, auslaugend und auch auch stets am Rande der abstumpfenden Reizüberflutung von der Leine gelassen – bis Concrete Winds nach 25 Minuten den Stecker ziehen und die Katharsis kaum erlösender sein könnte. So klingt Material, das Typen wie Todd Jones wohl hören, um sich auf Betriebstemperatur zu bringen.

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