Drawn and Quartered – Congregation Pestilence

von am 15. November 2021 in Album

Drawn and Quartered – Congregation Pestilence

Drawn and Quartered zählen zu den zuverlässigsten Veteranen des Death Metal – die für ihre Klasse aber nie die Aufmerksamkeit bekommen haben, die ihnen gefühlt seit jeher zustünde. Daran wird sich wohl auch durch Congregation Pestilence wenig ändern.

Auf dem neunten starken Album seit 1999 macht die Band aus Seattle schließlich nichts anders als bisher, zelebriert ihren etablierten Sound und Style auf absolut typische Art, röchelt mit einer bösen, wirklich fies klingenden Aggressivität hinter dem dissonanten Schleier aus Blastbeats und Distortion, extrem dynamisch und vor allem jeden Song mit den nötigen individuellen Ideen ausstattend, um das Material in den Gehörgängen hängen zu lassen.
Ganz so, wie es alleine die vier Songs von Congregation Pestilence, die bereits auf Proliferation of Disease vertreten waren, als weniger brutal (und ja, auch komprimiert) produzierte Indikatoren versprachen – mindestens!

Dass dabei trotz einer beeindruckenden Konstanz (gerade auf Albumlänge) stets das letzte Fünkchen Genialität fehlt, um Drawn and Quartered wirklich auf ein Niveau mit den Szene-Ikonen zu katapultieren, ist ein altes Päckchen, das auch Congregation Pestilence ohne jeden Vorwurf zu schultern hat: Ohne Ausfall ist das hochklassige Niveau der Band – vom Songwriting bis zur Performance – aufgrund der minimalen Amplituden nach oben in der Wahrnehmung unfairerweise immer „nur“ irgendwo in der soliden Qualitätsarbeit verankert.
Und dennoch schielt eine kleine Überraschung ums Eck: Sobald nach 38 Minuten zwar alles Essentielle ein klein wenig über Gebühr gesagt wurde, ist es dennoch ein so absolut befriedigendes Gefühl, wenn die Spannweite von eilig eskalierenden High Speed-Exzessen (Age Of Ignorance – was für ein Monster!) bis zu sich zähflüssig zum gedrosselten Headbanger schlängelnden Nackenbrecher (Carnage Atrocity) so natürlich gewachsen vermessen wird, dass man sich schon fragen kann, ob Drawn and Quartered hier nicht doch das kleine bisschen besser als je zuvor wüten.

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