Eaters Of The Soil – E.P. 2

von am 15. August 2022 in EP

Eaters Of The Soil – E.P. 2

Eaters of the Soil sind mittlerweile von einem reinen Studio-Projekt zur Liveband gewachsen – und legen mit E.P. 2 rasch einen zweiten Kurzspieler dort nach, wo die erste selbstbetitelte Vorstellungsrunde aufhörte.

Die Veränderungen sind jedenfalls im überschaubaren Rahmen nahtlos in den Sound der Gruppe assimiliert: Saxofonist Otto Kokke (Dead Neanderthals) schraffiert das Gefüge von V – Point of Capture sowie VIII – Subcurrent. Ersterer Track verleibt sich auch gleich die immer wieder auftauchenden Sprach-Mitschnitte vom Tonband ein („Though vocals are absent, the band explores the dark and manipulative side of the human mind through the use of speech samples“) während Eaters of the Soil ihren avantgardistisch als Ambient-Tapete ausgelegten Drone/ Doom Metal versiert von der Schablone abziehen, und ein paar Schübe des Gastmusikers an dystopische Effekte binden, derweil letztere Nummer schriller blasend als heavy Zeitlupe in halluzinogener Hypno-Trance erst individualistisch drangsalierend besticht, bevor der Closer nach und nach leider enervierend ausfasernd nirgendwohin eiert und zu beliebig entlässt.

Freilich muss man E.P. 2 wie seinen Vorgänger verstehen: Immer noch stehen die erzeugte Stimmung und der imaginative Bildreigen der Atmosphäre als Soundtrack-Katalysator für das Kopfkino bereit, dessen eklektische Veranlagung ohne jede konkrete Songwriting-Ambitionen diesmal aber eben auch manchmal wie ein beiläufig improvisiertes Methadonprogramm für die Abwesenheit des Kilimanjaro Darkjazz Ensemble anmutet.
Trotzdem (oder auch: gerade deswegen?) entwickelt E.P. 2 mit überschaubaren Reizen zur wiederholt aktiv konsumierten Rückkehr hierher eine durchaus verführerische Aura. VI – Untouched, Unspoken to lichtet sich, die Gitarren lungern nebulös, schlafwandelt verträumt elegisch, um und einen physischen Groove zu verfallen. Und VII – Burrowing, Feasting poltert zum Einstieg mit martialischer Spannung, mäandert dann im psychedelischen Delirium, und spannt am Ende die Muskeln bedrohlich an: mit einem ausgeklügelter strukturierten Fluss, der über die reine Intuition geht, mag es immer noch zwingendere Koryphäen in ihrem Sektor geben, doch machen Eaters of the Soil genau genommen auch wenig falsch.

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