Efrim Manuel Menuck – BABY IT HAS TO FALL
Nach der Long Form Editions-Nummer Starling Troubles Sparrow steuert Efrim Manuel Menuck mit BABY IT HAS TO FALL den zweiten Teil der Corona Borealis Longplay Singles series 2020-2021 von Constellation Records bei.
„Constellation’s first-ever digital series. 16 artists with new longplaying singles and accompanying experimental film/video, commissioned as part of our pandemic/post-capitalist response for label-affiliated musicians under current conditions. Tracks are exclusive to Bandcamp and PWYC for the week of release, along with sale pricing on artist’s related Constellation digital discography. 100% of revenue from all digital sales goes to the artist. Tracks in the series drop every Thursday in Oct/Nov 2020 and Jan/Feb 2021.“ heißt es zu dem Projekt des kanadischen Label im Allgemeinen, „some of Menuck’s most desperate and declarative writing: words of anger, disgust, despair and hope amidst the churn of three oscillators and a broken parlour organ“ zum 16 minütigen Song des Godspeed You! Black Emperor und Silver Mt. Zion-Kopfes im Speziellen.
Ein Jahr nach seinem Kooperationsalbum Manuel Menuck & Kevin Doria: Are Sing Sinck, Sing knüpft der 50 Jährige gefühlt bei seinen 2018er Solowerk Pissing Stars an, indem er ein minimalistisch gespeistes Segmentekonglomerat zu einem homogenen, majestätisch ausgelegten und bisweilen epochalen arrangierten Amalgam aus experimentell schwellendem Ambient und sanft flimmerndem Drone verschmilzt, um seine apokalyptische Kapitalismuskritiker zu projizieren: „What value is a state like this?/ With a fool’s weight pressed upon our necks/ What value is a state like this?/ That watches us die and does not assist/ That banks on our deaths no matter the price/ Just to delay their own slow demise.“
BABY IT HAS TO FALL beginnt sanft und einladend, Menuck fistelt zögernd, nähert sich seinem elaboriert schwelgenden, leidend phrasierenden Gesang erst an. Davor werden die Konturen der Nummer aber nach und nach stärker, ehe die Vocals leiernd fordern, hallende Loops überlappen sich, schichten sich auf. Dystopisch abgedämpft wummert BABY IT HAS TO FALL nahe am Industrial seine apokalyptische Meditation aus dem Hintergrund nach vorne treten lässt, sich einem abgründigen Höhepunkt nähert, bevor die ausufernde Single beinahe optimistisch gelüftet wird und einem nun hoffnungsvoller, heroischeren Klimax verdichtet und Menuck sich bedächtig und versöhnlich in einen Kokon der Stille zurückzieht.
Trotz seiner langen Spielzeit hätte der Song als wellenförmige Katharsis dabei gerne noch ausführlicher ausfallen dürfen. Sechs Jahre nach Fuck Off Get Free We Pour Light on Everything (2014) und drei nach Luciferian Towers (2017) markiert Menuck abseits seiner Kollektive jedenfalls ein weiteres Highlights seiner zuletzt beachtlichen Solokarriere.
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