Full of Hell – Broken Sword, Rotten Shield

Die EP Broken Sword, Rotten Shield recycelt Songs, die Spencer Hazard eigentlich für Reaper‘s Gong geschrieben hat – wirkt dabei aber viel eher noch wie eine Resterampe für Coagulated Bliss.
Das giftig eröffnende Titelstück ballert stiernackig keifend zwar noch relativ typisch für Full of Hell los, addiert aber schnell eine brutal stämmige Metalcore-Attitüde, revidiert zur Mitte hin sowieso breitbeiniger rockend und nimmt damit den Faden des vergleichsweise doch sehr zugänglichen, breitenwirksamen 2024er-Album auf. From Dog’s Mouth, a Blessing poltert danach knapp 50 Sekunden im diffusen Wahn schunkelnd – und beschließt damit gleichzeitig die tolle Eingangsphase von Broken Sword, Rotten Shield – bevor Lament of All Things später so auch ganz direkt auf Coagulated Bliss stattfinden hätte können: mit kantigem Groove, einem markanten Gitarrenriff samt dazugehörigem neben der Spur aus dem Leim gehenden Solo darf man als Referenzwert an Thou denken, die im Grunge-Modus ihr Interesse an Helmet erkunden.
Auch das passend dazu doomiger, harscher und zäher angelegte Kruelty-Gastspiel To Ruin and the World’s Ending überzeugt trotz seiner ein klein wenig zu gut gemeinten Länge. Doch dazwischen kommt ausgerechnet der im Wechselschritt growlende, fauchende Vorbote Knight’s Oath knackiger rockend als viel zu gediegenes Reißbrett daher.
Diese auf Autopilot agierende Schwachstelle ist jedoch ebenso wenig das gravierendste Problem der 15 minütigen, kaum aufregenden, aber routinierten Platte, wie die willkürlich auftauchenden, für sich stehend an sich schon solide gelungenen Post-Industrial Stücke im Verlauf – also dem elektronischen Downbeat-Dark Ambient von Corpselight mit seinen verschwommenen Vocals, sowie Mirrorhelm als Suspense-Kopfkino, das atmosphärisch zum langsam fließenden Albtraum rezitiert. Sondern vielmehr das sich aus dieser zerfahrenen Melange ergebende Sequencing und Pacing, das viel zu unausgegoren geraten ist und Broken Sword, Rotten Shield wie die assimilierte Resteverwertung klingen lässt, die das Kurzformat (wenn auch auf Umwegen) eben tatsächlich ist.
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