Head Automatica – Annulment
Derweil das Head Automatica-Comeback konkretere Formen annimmt, ist Annulment (nach einem schnell revidierten Leak im vergangenen Oktober) nun auch ganz offiziell die bessere Single als Bear the Cross aus dem Mai 2024.
Was zugegeben nicht sonderlich schwer ist. Klang das aus dem Nichts gekommene Bear the Cross doch wie der seltsam antiquierte Versuch, eine hüftsteife Symbiose aus klischeehafter Depeche Mode-Ästhetik, 90er Bowie-Anachronismen und Nine Inch Nails-Rockismen dort nicht und nicht auf den Punkt finden zu lassen, wo Blaqk Audio ihre B-Seiten ausmisten.
Mit diesen stilistischen Ansatz bricht Annulment nun zwar keineswegs vollends – die Ausrichtung eines möglichen dritten Head Automatica-Albums weiter in der Elektronik jenseits vom Dance- und Powerpop lässt sich mittlerweile erahnen – doch übersetzt die Band – neben Daryl Palumbo mittlerweile Glassjaw-Drummer Chad Hasty sowie die beiden Rückkehrern Richard Penzone (Bass) und Craig Bonich (Gitarre) – diese nun weitaus stimmiger.
Mit ambienter, dunkler Patina setzt die ehemals Together genannte Nummer auf ein Spät-80er-Flair, gerade das Schlagzeug könnte soundtechnisch direkt aus jener Epoche stammen, und die Industrial-Gitarren bratzen im Refrain abermals. Eine wirkliche Killer-Hook gelingt der Band nicht, aber das Ergebnis zieht mit hypnotischer Tanzbarkeit elegisch verträumt und auch wieder mäandernd in seinen Bann, fließt vor allem melodisch natürlicher, scheint der Truppe leichter von der Hand zu gehen – und würde in einem Albumkontext sogar wohl noch stimmiger funktionieren. Aber auch auf sich gestellt (und bei der Bewertung hier knapp am Aufrunden vorbeigerutscht) wird das nicht nur Davey Havok verdammt gut gefallen.
“The song ‘Annulment‘ is Head Automatica‘s sound but pushed forward a bit in terms of the mood and production. We wanted to maintain all of the colorful production with intricate electronic and sample-based elements while allowing more space for the overall song’s feeling and dynamics to stand out. Ensuring the mood of the track carries it while still remaining body-moving is the delicate balance within ‘Annulment.‘” verortet Palumbo insofern ganz richtig
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