Marissa Nadler and Milky Burgess – The Bloody Gardener

Marissa Nadler stimmt auf New Radiations, den Nachfolger zu ihrem 2021er-Album The Path of the Clouds, mit der Milky Burgess-Cover-Kooperation The Bloody Gardener ein.
Die drei Songs der knapp dreizehn Minuten dauernden EP folgen einem Konzept und dienen als Soundtrack, wie die 44 jährige ausführt:
„I recorded these classic murder ballads for the audiobook version of Katy Horan’s newly released Murder Ballads: Illustrated Lyrics and Lore. The book unearths the true and fictional stories behind twenty traditional murder ballads, exploring the beauty and horror of the art form through stories, lyrics, and original illustrations. These versions are stripped down, featuring just me on vocals and harmonies and Milky Burgess on guitars, and some atmospherics and riffs.“
Die Thematik passt natürlich perfekt zum unheilvoll-schwermütigen Goth-Folk-Patent von Nadler, weswegen sich die drei Nummern über das zweckdienliche, gefühlvoll betonte Spiel von Burgess im besten Sinne als Business-as-Usual ins Portfolio der Amerikanerin einfügen.
Das primär wohl mit Doc Watson assoziierte Omie Wise tut dies mit lebendiger Dynamik als salopper Ritt im ätherischen Gesangs-Hall zum Western und Country, derweil das unter anderem von Martin Carthy und Dave Swarbrick aufgenommene Titelstück The Bloody Gardener gedrosselter angelegt ist, nachdenklicher und kontemplativer: sehr anmutig!
Bo Lamkin wird sogar noch friedvoller, weicher und intimer interpretiert. Beruhigend und auf seine Weise doch feierlich schreitend, einlullend.
Essentiell – im Sinne einer eigenen individuellen Prägung in der gespenstischer Einsamkeit von Nadlers Komfortzone erzeugen könnenden – sind die eher heimelig als rustikal oder karg wandernden Ergebnisse dann insofern gehalten vielleicht nicht. Als verlockende Fußnote innerhalb des (vorerst wohl doch auf den angekündigten ausführlicheren Ambient-Ausflug verzichtenden) Kanons aber sehr stimmig, weswegen mit Fanbrille aufgerundet wird:
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