owl. – Two Christmas songs by the fire

von am 25. Dezember 2020 in Single

owl. – Two Christmas songs by the fire

Nach mindestens drölfzig wunderbar-unscheinbaren Veröffentlichungen im Jahr 2020 kann man auf dem owl.-Bingo nun auch den Punkt Weihnachts-Musik abhaken: Two Christmas songs by the fire.

Man muss es schon ganz objektiv festhalten: Die nicht einmal vier Minuten dieser EP gehören wirklich nicht zum essentiellsten, was in den vergangenen Monaten auf das owl.Bandcamp hochgeladen wurde. Aber einerseits heiligt hier der Zweck die Mittel („All money from sales goes to a selection of homeless charities“ – was auch zu einer wohlwollenden Aufwertung zwischen den Punkten in der hier eigentlich vollkommen sinnbefreiten Endwertung führt), andererseits fügen sich die beiden Nummern auch ansatzlos in ein aufgrund der bedingungslosen Homogenität wohl ohnedies als Gesamtwerk zu begreifendes Schaffen ein.

Feliz Navidad zupft den Klassiker gedankenverloren und in Trance Schleier einer Lo Fi-Ästhetik,  der vage rekonstruierte Gesang hat eine traurige Apathie, ist aber ohnedies so weit entfernt, dass er im Sound zu verschwimmen scheint. Da passt es, dass der Klassiker wenig traditionell nach nicht einmal zwei Minuten im leise brutzelnden Noise-Loop untergeht – und man primär attestieren kann, dass Two Christmas songs by the fire mit so minimalistischen Mitteln eine unwirklich einnehmende Atmosphäre zaubern kann.
It’s beginning to look a lot like Christmas gerät mit 70 Sekunden sogar noch kürzer, wandert somnambul schief neben der Spur auf einer deliranten Abwärtsspirale, ist, wenn man so will, eine avantgardistische Ziellosigkeit, die in ihrer unfertigen Demo-Skizzenhaftigkeit auch zu schrullig ist, um adäquate Stimmung zu erzeugen – aber nicht zuletzt eine willkommene Möglichkeit bietet, um an dieser Stelle endlich einmal auf das Schaffen von owl. hinzuweisen.

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