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Anna-Lynne Williams alias Lotte Kestner bleibt auch viel zu lange vier Jahre nach The Bluebird of Happiness unter ihrem Goethe-Pseudonym eine der bezauberndsten Melancholikerinen dieses Planeten: Auch Off White zelebriert sie so gewohnt traumhaft schöner Singer-Songwriter-Folk an der Grenze zum unwirklichen Dreampop, dass es schmerzt.
Ein Busunglück im Rücken und die angekündigte Trennung vor Augen gerät der nachgeholte Wien-Stop der Farewell-Tour von The Dillinger Escape Plan zum Triumphzug, der die ohnedies hohen Erwartungshaltungen - auch dank zweier grandioser Vorbands - mühelos pulverisiert.
Bison ziehen den Sargnagel aus dem vermeintlichen Schwanengesang und erkunden eine neue Ernsthaftigkeit des Seins: You Are Not the Ocean You Are the Patient bringt eine Zeit der Umbrüche für das urgewaltige Metal-Quartett aus Vancouver furios zu Ende.
Daryl Palumbo ist bekanntlich nicht der Schnellste, was das Zustandebringen von Alben angeht. Während sich also auch nach eineinhalb Dekaden (und den beiden grandiosen Kurzformaten Our Color Green sowie Coloring Book) weiterhin keine neue Glassjaw-Platte am Horizont abzeichnet, darf Living Arrangements da durchaus als Schnellschuss betrachtet werden - immerhin sind seit dem ersten Lebenszeichen von Color Film gerade einmal vier Jahre vergangen.
Troy Sanders, Troy van Leeuwen, Tony Hajjar und Mike Zarin verschweißen den Sound ihrer Stammbands auf Echolocation nahtloser als bisher, klingen auf ihrem Debütalbum dann allerdings auch gleichzeitig abgeklärter und unverbindlicher, als es Gone is Gone wahrscheinlich gut tut.
Honorable Mentions | MV(E)P | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 - 01 |
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So malträtierend langsam Phantom Winter ihr Amalgam aus Blackened Doom und Post Metal auch so gerne in die Wunde bohren - hinsichtlich ihrer Arbeitsmoral legen die Würzburger ein beachtliches Tempo vor: Allem Anschein nach sammelt sich das Quintett bereits Ideen für den Nachfolger von Sundown Pleasures. Und das, obwohl man sich als Hörer immer noch nicht von dieser garstigen Tour de Force durch nasskalte Ruinen erholt hat. Zu beklemmend, intensiv und unbarmherzig strahlt dieses nihilistische Monstrum auch mit knappe einem halben Jahr Abstand immer noch seine monolithische Dunkelheit aus. Was es abseits dieses tongewordenen Malstroms 2016 zu entdecken gab, erzählen die Jungs von Phantom Winter nun im Heavy Pop Adventskalender.
A lot of other bands probably would have crumbled under the experiences Crippled Black Phoenix were going through for the past few years. But Justin Greaves? Bares his teeth and pushes ever onward with projects like Se Delan, his works for soundtracks – and above all Criplled Black Phoenix, where he tightened the reins, leading to what eventually turned out to be the prog juggernaut‘s most ructious album to date. Bronze is a dark tour de force, that managed to connect its many dots – from the monstrously grinding riffs to Daniel Äghide’s impulsive vocals – to an uncompromising triumphal procession. The picture of the mythical bird rising from its ashes probably never fit Greaves band better than right now, and their (not so) secret motto - Rise up and fight! - has transitioned into way of life with the work around, towards and on Bronze at the latest.
Nicht wenige Bands wären wohl an den Erfahrungen zerbrochen, die Crippled Black Phoenix in den vergangenen Jahren machen mussten. Aber Justin Greaves? Der zeigt mal eben die Zähne, stürzt sich mit Se Delan und seinen Soundtrackarbeiten nach vorne - zieht vor allem aber bei Crippled Black Phoenix die Zügel mit harter Hand enger und bringt das vielleicht kampflustigste Album seines Progrock-Flagschiffs überhaupt raus: Bronze ist ein dunkler Kraftakt, der all seine Bestandteile - von den monströs arbeitenden Riffs bis zum treibenden Gesang von Daniel Änghede - zu einem kompromisslosen Triumphzug verbindet. Das Bild des aus der Asche steigenden Phoenix hat Greaves' Band dabei wahrscheinlich nie besser gestanden als jetzt, während das insgeheim Motto der Kombo - Rise Up and Fight! - spätestens mit Bronze als Lebenseinstellung destilliert wird.
Da setzen Frank Black und Co. für Head Carrier erfolgreich den Hebel bei einigen der gravierendsten Kritikpunkte am Comeback-Vorgänger Indie Cindy an - und dann fehlt ihnen auf ihrem sechsten Studioalbum justament der nötige Biss, um Songs zu erzwingen, die stark genug wären, um den proklamierten Formanstieg auch tatsächlich zu untermauern.