Suche nach: Heavy Heavy Low Low
Bell Witch werden auf 'Four Phantoms' zu Alchimisten des Funeral Doom: Mit vier ambitioniert-erschlagenden Songmonolithen von bis zu 23 Minuten Länge huldigen sie den Grundelementen Erde, Feuer, Wasser, Luft und hieven ihr Songwriting dabei freigeistig auf eine neue Ebene.
Vom Sound des hyperaktiv jedweden Fokus sprengenden Euphoriefeuerwerks 'All Hail Bright Futures' scheinen And So I Watch You From Afar noch nicht genug zu haben: 'Heirs' ist zumindest auf den ersten Blick über weite Strecken nur ein Update des Vorgängeralbums, das zwar mit seiner Faszination für die Künste von Neo-Gitarrist Niall Kennedy nicht hinter dem Berg hält, dafür aber mit wahrhaftigen Song-Großtaten.
Marcus Mumford und seine Sons haben erkannt, dass die Welt nach 'Babel' keinen zweiten Aufguss des konsumfertig zurechtdesignten Pseudo-Folks von 'Sigh No More' gebraucht hätte. Dass die Engländer nun aber in erstaunlicher Konsequenz jedwedes Banjogeschrammel und Stampfschlagzeug aus ihrem Soundbild verbannen, kann nicht die ultimative Lösung sein: 'Wilder Mind' positioniert sich aller bisherigen Erkennungsmerkmale der Band entledigt konsumfertig zurechtdesignt absolut austauschbar inmitten eines radiotauglichen Konsens-Indierocks.
20 Jahre Gainesville's Finest, das will gefeiert werden. Zudem hat Chuck Ragan im Interview ja auch Großes angekündigt. Geworden ist es letztendlich nur eine umfangreiche Werkschau mit 4 verschiedenfärbigen 180g Vinylplatten und stimmungsvoller Aufmachung. Gleichermaßen also ein ausgerechnet für Langzeitfans doch etwas ernüchterndes Sammlerstück, wie der nahezu perfekt selektierte Einstiegspunkt für Entdecker der Punkrock-Legende Hot Water Music.
Other Lives haben ihren federleicht zwischen Kammerpop und Folk-Avantgardismus schwebenden Dream-Indierock noch weiter hinausgetrieben, als bereits auf dem so betörenden Fantasiegebilde 'Tamer Animals'. Weil der atmosphärische Sound auf dem Drittwerk des Trios aber endgültig wichtiger zu sein scheint als die zugrunde liegenden 14 Songs, die sich lieber freigeistig in ihrer verwunschenen Schönheit treiben lassen, als konkrete Ziele anzuvisieren, verliert sich das vage bleibende 'Rituals' auch immer wieder auf halben Weg zum furiosen Pop-Meisterwerk.
Seine Liebe zu Gott hat Thrice-Vorsteher Dustin Kensrue bereits auf dem zweifelhaften 'The Water and the Blood' ausführlich breitgetreten. 2 Jahre später streut er abermals Worship-Rosen: in erster Linie seiner Frau, in zweiter Linie dem Pop.
Es ist durchaus erlaubt zu mutmaßen, dass man 'MCIII' auf lange Sicht wohl ähnlich schnell vergessen haben könnte wie schon seinen herrlichen Vorgänger 'MCII'. Das macht aber alleine deswegen nichts, weil Michael Cronin mit seinem wunderbaren Gespür für Melodien zumindest wieder mühelos durch den nächsten Sommer tragen wird und mit breiterem Instrumentarium ausgestattet dazu auch sorgsam daran arbeitet als Songwriter zu wachsen.
Während Foo Fighters-Boss Dave Grohl die Werbetrommel rührt, sich Tool-EPs in U2-Alben schleichen und die White Stripes die bestverkaufte Platte des Events vorlegen mehren sich längst kritische Stimmen zum Ablauf des allgemeinen Prozedere des Record Store Day, dessen zugrunde liegende Idee längst pervertiert scheint. Abseits der phasenweise horrenden Preisentwicklungen lohnen dennoch wieder einige Veröffentlichungen die Jagd.
Was macht aus einem Damon Albarn-Song eine Blur-Nummer? Eine genaue Trennlinie diesbezüglich scheint auch Graham Coxon nicht ziehen zu wollen. Vielleicht ist das Comebackalbum der Britpop-Könige deswegen ein mitunter schizophren verschweißtes Werk geworden, das es im Wechselschritt ebenso schafft an die hauseigene Discographie der mittleren 90er anzuknüpfen wie daneben auch nahezu das gesamte Schaffen seines Sängers seit mindestens 'Think Tank' zusammenzufassen.
Heute startet das Donaufestival in Krems, bis 26.04. und von 30.04. bis 02.05 geht’s weiter. Hier nun ein kleiner, kompakter, musikalischer Ausblick auf vier Performances, die man nicht versäumen sollte am vielleicht interessantesten österreichischen Festival.