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Nicht nur das Matthew Dunn-Cover-Artwork macht nach all seinen plakativen Arbeiten etwas her: Justin Greaves und Crippled Black Phoenix gehen merklich gestärkt aus den Querelen der letzten Jahre hervor und erarbeiten sich mit Bronze die dem Titel entsprechende Medaille in der bandeigenen Alben-Discografie.
Ignat Frege und Felix Skinner entfernen ihren experimentellen Noiserock auf Indifferent Rivers Romance End ein Stück weit aus den Fängen des klaustrophobischen Metals, der noch auf Want sein Unwesen trieb, gestalten ihn augenscheinlich sogar einladender denn je. Weniger intensiv und emotional verstörend wird das dritte Wreck and Reference-Album dadurch aber noch lange nicht.
James Kent alias Perturbator war rund um die Beiträge zu den großartigen Hotline Miami-Soundtracks sowie sein hervorragendes 2014er Werk Dangerous Days einer der großen Gewinner der französischen Retro-Dark-Synthwave-Welle.
Das hatte veröffentlichungstechnisch schon beinahe etwas von einem '[amazon_link id="B001JEO9XU" target="_blank" ]Chinese Democracy[/amazon_link]' der Singer/Songwriter-Zunft: Annähernd ein volles Jahrzehnt musste vergehen, ehe Joe Volk den Nachfolger zu '[amazon_link id="B0183LPQK6" target="_blank" ]Derwent Waters Saint[/amazon_link]' (und damit immerhin einem der besten Genre-Alben der 00er Jahr) endlich vollenden konnte. Eine gefühlte halbe Ewigkeit an Wartezeit, die 'Happenings and Killings' nun jedoch anstandslos rechtfertigt.
Teeth of the Sea waren immer schon eine Band, die sich mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit außerhalb jeglicher Genre-Konventionen bewegt hat. Anhand der intensiven Versiertheit ihres vierten Studioalbums wachsen die Londoner aber endgültig über sich selbst hinaus: Der Schritt von sinistrer Elektronik ala The Haxan Cloak zur ambient-dunklen Unwirklichkeit des Killimajaro Darkjazz Ensemble vollführt 'Highly Deadly Black Tarantula' ebenso mühelos wie den Übergang von verstörenden Indutrial-Versatzstücken über verstörende Blade Runner-Soundscapes zu groovender Tanbarkeit und atmosphärisch verschweißten Postrock-Szenen. Am Ende steht damit ein in seiner Vielseitigkeit hypnotisierend in sich geschlossenes Klanggebilde - und eines der herausragendsten Alben 2015.
Auf den Fehltritt folgt der stilistische Rückschritt, der mehr noch als in die richtige Richtung vorerst endgültig in die Banalität führt: Editors verbinden auf 'In Dream' die elektronisch-unterkühlte 80er-Ästhetik von 'In This Light and on This Evening' mit der poppigen Beliebigkeit von 'The Weight of Your Love'.
Ein Sinnbild, wie die Musik von Dean Blunt funktioniert: sein zweites Soloalbum heißt 'Black Metal' und klingt genausowenig nach Blastbeats und Co., wie Songtitel ala 'Country', '50 Cent' oder 'Punk' Rückschklüsse auf ihre Gangart zulassen. Und vor allem: so konkret wie das bedingungslos konsequent eingefärbte Albumcover suggeriert ist hier ohnedies nichts.
Toby Driver hat im Vorfeld der sechsten Studioplatte von Kayo Dot die Geister von The Sisters of Mercy, Scritti Politti, Peter Gabriel und Genesis als aktuelle Leitfiguren seiner so gerne überfordernden Experimental-Avantgarde-Großmacht beschworen. 50 Minuten später machen die zuerst irritierenden Referenzen durchaus Sinn: 'Coffins on Io' ist das mit Abstand zugänglichste Werk der Band bisher geworden, eine verträumt-eingängige Prog-Pop-Skizze für den Weltraum der 1980er.
Düsterbariton Mark Lanegan ist seit ein paar Monaten produktiv wie nie, daran ändert sich auch nach der ersten Werkschau vom Anfang des Jahres nichts. 5 Songs [veröffentlicht im limitierten Rahmen auf 1500 Vinylexemplare] geben deswegen schon vorab einen ersten Ausblick auf das im Herbst folgende neunte Studioalbum 'Phantom Radio'.
Ben Frost hat im Kongo Mittel und Wege gefunden seinen experimentellen Elektronikgebilden ihre Menschlichkeit nahezu restlos auszutreiben und dabei dennoch eine neue Körperlichkeit zu verleihen.