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Den Preis für das am lautesten hinausgebrüllte Understatement des Jahres wird 2014 wohl an Cult Leader gehen: 'Nothing For Us Here' ist ein wuchtiger Einstand im Windschatten der Erwartungsaltungen.
Wolfgang Möstl lässt keine Zeit um das Ende von Killed by 9V Batteries zu bedauern, vor allem nicht sich selbst: Melt Downer sind bereits gegründet, das Debütalbum von Goldsoundz ausgeliefert und neben gefühlten drölfzig anderen beackerten Projekten geht es mit Sex Jams bald wieder ins Studio. Davor tobt er sich aber noch mit Mile Me Deaf an zahlreichen Fronten aus.
Sanftmütige Melodien schimmern hinter der unnachahmlich melancholischen Stimme, und dezente Electro-Nuancen mit feinem Brit-Soulanstrich umgarnen freischwebende Ethno-Tendenzen: Damon Albarn hat das so von ihm zu erwartende Popalbum aufgenommen. Das ist ohne große Überraschungen so vorhersehbar wie atemberaubend schön.
Pharrell Williams nutzt die Gunst der Stunde und wirft im Windschatten der totgenudelten Kooperationen mit Daft Punk, Robin Thickes 'Blurred Lines' und seinem eigenen Brechreiz-Hit 'Happy' zehn maßgeschneiderten Popsongs auf den Massenmarkt.
"Oh you were majesty/ Now it's like I said/That spirit/ it's now dead" sang Sivert Høyem 2002 im vielleicht schönsten Madrugada Song; drumherum gibts dieses Jahr 14 ebenfalls weniger optimistische Nummern für den Tag der Liebenden.
Shawn Carter rappt von seiner Yacht aus souverän über das Leben als Gott-König des millionenschweren US-Hip Hops. Dennoch ermüdend, wie inspirationslos und satt Jay-Z zwölf Jahre nach dem epochalen Mainstream-Einschlag 'The Blueprint' auf dem vierten Album seit dem streitbar notwendigen "Comeback" mit 'Kingdom Come' klingt.
Was haben Fiona Apple, DMX, Neurosis und Pig Destroyer gemeinsam? Auf den ersten Blick natürlich nichts und auch auf den zweiten abseits ihres Musikerdasein wenig, aber richtig: 2012 haben sie alle – oder werden zumindest noch - nach zumindest einem halben Jahrzehnt Wartezeit wieder neue Alben veröffentlicht. Und natürlich, die Zeit, in der Musiker mehrere Veröffentlichungen pro Jahr hatten, ist spätestens seit den 80ern bis auf wenige Ausnahmen ohnedies vorbei - manch eine Veröffentlichung lässt trotzdem verdammt viel Zeit.
Vor nicht einmal achtzehn Monaten haben The Vaccines bewiesen, dass sie eine talentierte Band mit dem Händchen für knackige Rockohrwürmer aller Colloeur sind. Nun zeigen sie, dass sie außerdem eine aalglatte Combo mit offenkundigem Langzeitplan sein können.
Seit dem Debütalbum 'End Measured Mile' waren Make Do And Mend praktisch pausenlos auf Tour, Auszeiten davon gab es für das unermüdliche Quartett höchstens, um sich im Studio Luft zu verschaffen. Irgendwo dazwischen haben die Jungs aus Connecticut trotzdem die Ruhe gefunden, ihr aufbrausendes Wesen in noch melodischere Bahnen zu lenken.
Der vielleicht begnadetste Popmusiker Englands der letzten 20 Jahre geht dem Pop immer mehr verloren. Damon Albarns zweite Oper ist trotzdem - oder gerade deswegen - einen Besuch Wert.