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Auch auf der letzten der drei Ceremonies of Consolidation-EPs erfindet sich die Urgewalt aus New Orleans bis zu einem gewissen Grad neu: Rhea Sylvia ist tatsächlich die angekündigte Verneigung vor Alice In Chains geworden - wenn auch wesentlich subtiler, als erwartet.
„I will not deny what I cannot delete“ brüllt Anthony DiDio irgendwann und trifft den aus vermeintlichen Jugendsünden keinen Hehl machenden Charakter von Errorzone damit ziemlich exakt: Das gefeierte Debüt seiner Band Vein klingt wie ein aus der Zeit gefallenes Attentat, das sich die prolongiert dunkelste Stunde des Metal zu Diensten macht. Believe the Hype!
Die (nunmehr vollkommen obsolet erscheinende) EP Post Traumatic war also nur ein Vorspann-Spoiler: Mike Shinoda verarbeitet den Tod von Linkin Park-Sänger Chester Bennington auf seinem gleichnamigen Solodebüt noch ausführlicher, findet aber auf Albumlänge mit sanften Pop/Rap-Songs auch das Licht am Ende des Tunnels.
Vielleicht haben Will Haven mit Muerte endgültig das Album aufgenommen, dass die Deftones so brutal und finster nicht (mehr) aufnehmen können und/oder wollen. Wahrscheinlich ist es insofern nur logisch, dass sich Stephen Carpenter deswegen auf die Gästeliste der Platte hat schreiben lassen.
In den eineinhalb Dekaden seit den Genre-Klassikern Everything You Ever Wanted to Know About Silence und Worship and Tribute haben Glassjaw ein ausgiebiges Bad im psychotischen Noise genommen und dabei einen dicken Bass-Fetisch entwickelt. Das lässt Material Control im neuen Soundgewand erst an die beiden Vorgänger anknüpfen, nur um sich danach überraschend agressiv im Kreis zu drehen.
Der unfehlbare Walter Schreifels setzt mit seinem dritten Bandalbum innerhalb von knapp elf Monaten einen sowohl quantitativ als auch qualitativ beeindruckenden Lauf auf verschiedenen Baustellen fort, reiht Quicksand mit Interiors vor allem aber auch an die vorderste Front starker Comebackalben jüngerer Vergangenheit ein.
Ob die Menschenfeind-Ästheten Celeste mit dem gewohnt bitterbösen Infidèle(s) tatsächlich ihr bisher abwechslungsreichstes Werk aufgenommen haben, darüber darf man ebenso diskutieren, wie über die Frage, ob die Franzosen auf ihrem fünften Studioalbum nicht vielleicht sogar eher grundsätzlich noch aggressiver als bisher klingen.
Nicht, dass ihr drittes Studioalbum tatsächlich ohne Dunkelheit auskommen würde. Aber mit der Rückkehr des Manchester Orchester-Doppels Andy Hull und Robert McDowell neben dem langjährigen gemeinsamen Kumpel Brad Fisher auf den Produzentenstuhl lüftet sich die erschlagend dichte Heavyness des Vorgängers Disillusion auf Endless Light doch eklatant.
Slayer hatten in den sechs Jahren seit 'World Painted Blood' mit starken Turbulenzen zu kämpfen, haben sie doch nach 28 gemeinsamen Jahren nicht nur die Trennung von Produzent Rick Rubin und den Labelwechsel zu Nuclear Blast vollzogen, sondern vor allem auch ihre halbe Stammbesetzung verloren.
Der Eintritt in das dritte Quartal 2015 könnte der Startschuss zu einem wahren Veröffentlichungsmarathon für Chino Moreno werden: Während das achte Deftones Album bereits in den Startlöchern scharrt, bringt der 42 Jährige auch seine seit fast einem Jahrzehnt ruhende Spielwiese Team Sleep wieder in Position.