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Auch die diesjährige Vorzugsliste der Kurzformate platzt aus allen Nähten. Dabei sind bereits zahlreiche hochklassige Veröffentlichungen, die nominell als Singles laufen - etwa von Algiers, Idles, Nails, Pallbearer, Black Midi, Deerhunter, Bush, Sturgill Simpson oder Julien Baker - beziehungsweise Split-Releases - wie etwa die Kooperationen von Primitive Man & HELL oder UN & Coltsblood – aus dem Portfolio eliminiert worden.
Zehn Jahre nach Worse than Alone setzt die wiedervereinigte Nischensensation The Number Twelve Looks Like You zum neuerlichen Weirdo-Mindfuck an: Wild Gods ist ein grotesker Amoklauf durch das meisterliche Mathcore-Kuriositätenkabinett - samt erfrischend herausgestellter Jazz-Schlagseite.
Hat etwa ausgerechnet Pure Noise Records die Senkrechtstarter von SeeYouSpaceCowboy weichgespült - oder die Band für ihr Debütalbum The Correlation Between Entrance and Exit Wounds nur ihre Perspektiven erweitert?
Glassing wollen das stilistische Chaos ihres Wesens auf dem zweiten Studioalbum keineswegs zähmen, bringen ihre zahlreichen, so unbändigen stilistischen Einflüsse für das einnehmend in der Finsternis schimmernde Spotted Horse aber in einen faszinierenden Einklang.
In den überdimensionalen Fußspuren von The Dillinger Escape Plan können nur wenige potentielle Erbverwalter derart trittsicher bestehen, wie es der transatlantische Zusammenschluss Frontierer tut. Was für eine massive Urgewalt von einer Band sich Pedram Valiani und Chad Kapper da spätestens mit der 2018er-Breitseite Unloved allerdings tatsächlich geschaffen haben, wird jedoch erst live wirklich eindrucksvoll spürbar.
Wer den Witz hinter der Namensgebung der Callous Daoboys (Spoiler) zum Brüllen findet, hat wohl auch gute Chancen, den Humor der siebenköpfigen Band aus Atlanta auf Die on Mars generell zu teilen. Alle anderen können sich zumindest ambivalent am kompetenten, aber vorbildtreuen Metal/Mathcore der Platte aufreiben.
Kameron Bogges lässt abstruse Kompensationshandlungen in Form von Konzeptalben über das Backen von Bananenbrot und andere Parodien als Four Hoove Death Pig hinter sich: Unter dem neuen Alias An Isolated Mind stellt er sich auf I'm Losing Myself seinen psychischen Problemen.
Die schlechte Nachricht gleich vorab: Den besten Moment 2019 hat Frontfrau Justine Jones für Employed to Serve bereits auf dem nachgereichten Unloved-Juwel The Molten Lava mit den Seelenverwandten Frontierer gemeinsam geopfert. Aber keine Sorge: Bedeutend schwächer wird Eternal Forward Motion dahinter eigentlich kaum.
Nostromo tasten sich nach dem Single-Duo bestehend aus Uraeus sowie dem Nasum-Tribut Corrosion im vergangenen Jahr mit Narrenschiff über ein noch ausführlicheres Kurzformat zurück zum triumphalen Comeback.
Schlagwerker Billy Rymer bringt die Party Smasher Inc.-Punktlandung Thoughtcrimes in eine noch optimalere Position als Erbverwalter der The Dillinger Escape Plan-Dynastie, als es Liam Wilson Ende vergangenen Jahres mit Azusa tat.