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"Die Formel 'Gitarre, Bass, Schalgzeug und Gesang' berührt mich persönlich momentan nicht" resümierte Mark Engles rund um die Veröffentlichung von 'Chuckles ans Mr. Squeezy' vor mittlerweile drei Jahren. Mittlerweile hat der Dredg-Gitarrist ganz offenbar genau darauf allerdings wieder Lust bekommen - wenn auch nicht mit Dredg. Gemeinsam mit Trophy Fire-Bassist/Sänger Ben Flanagan und Far-Drummer Chris Robyn taucht er stattdessen im Allstar-Gespann tief in den Alternative-Rock der 90er ein.
Die dritte Studioplatte von Sean Ragon's mittlerweile zur vollwertigen Band ausstaffierten Neofolk-Projekt beginnt vielleicht mit 'Todestrieb' - einem bedrückendem Instrumental zwischen spiritueller Tribalbeschwörung mit morbider Weltuntergangsstimmung und ambienten Stammestanz vor brennenden Mülltonnen -, verbringt seine 'Final Days' danach aber in geradezu beflügelter Lockerheit.
Einer der gängigsten Kritikpunkte an '9' war 2006, dass das Zweitwerk von Damien Rice zu deutlich in der Nähe des alles verschlingenden Gravitationsfeld von 'O' stattfand. 8 Jahre in weitestgehender Funkstille später setzt der irische Wundersongwriter nun vieles daran, diesen Teufelskreis von vornherein zu umgehen.
Kreisky mussten ihr Gastspiel an diesem Abend im Bang Bang Club krankheitsbedingt absagen. Und auch Dry the River-Sänger Peter Liddle schleppt sich verkühlt auf die Bühne. Was sich in einer marginal verkürzten Setlist, aber kaum eingeschränkten Performance der himmelstürmenden englischen Indie-Folkrocker niederschlägt.
Ein Sinnbild, wie die Musik von Dean Blunt funktioniert: sein zweites Soloalbum heißt 'Black Metal' und klingt genausowenig nach Blastbeats und Co., wie Songtitel ala 'Country', '50 Cent' oder 'Punk' Rückschklüsse auf ihre Gangart zulassen. Und vor allem: so konkret wie das bedingungslos konsequent eingefärbte Albumcover suggeriert ist hier ohnedies nichts.
Restorations provozieren mitunter arg abenteuerliche Band-Vergleiche, wenn es um den Versuch geht, ihr drittes Album in Schubladen packen zu können. So absurd die Konstellationen dabei auch bisweilen erscheinen mögen: im Kern treffen sie auf dieses wunderbar rücksichtslos-mutige Punkrockalbum doch auch immer irgendwie zu.
Pianos Become The Teeth-Frontmann Kyle Durfey geißelte sich bereits über zwei verzweifelt-wütende Hardcore-Alben mit der Trauerarbeit um seinen erst erkrankten, dann verstorbenen Vater. Knappe drei Jahre nach dem Versprechen 'I'll Get By' lässt es sich nun allerdings schwer feststellen, ob er tatsächlich seinen Frieden mit den Gegebenheiten geschlossen hat, oder an dem Verlust innerlich zerbrochen ist.
Sechs MusikantInnen ziehen mit dem Britpop im Hinterkopf, einem unaufgeregten Händchen für geschmeidigen Folkrock und dem verträumtem Blick auf die richtigen Vorbilder durch die weite Landschaft Amerikas. Dort finden sie 11 aus der Zeit gefallene Ohrwürmer voller nostalgischer Sommerwärme.
Die erste Pink Floyd-Veröffentlichung seit 20 Jahren ist kein derartiger Griff ins Klo, wie dass das Gros der geißelnden Kritiken nahelegt, aber als selbstzitierende Resteverwertung nicht zuletzt im Kontext der musikhostorischen Bedeutung dieser Band doch vor allem: unnötig.
Es gibt da diese für das achte Foo Fighters-Werk durchaus symptomatische Szene in der Chicago-Folge der zum Album gehörenden, gleichnamigen und absolut empfehlenswerten HBO-Doku-Serie, in der die Band ihren Cheap Trick-Kumpel Rick Nielsen darum bittet, auf 'Sonic Highways' mitzuspielen - und dieser dezent verdutzt wissen will, ob eine Gruppe mit bereits drei Gitarristen wirklich noch einen zusätzlichen brauche.




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