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Everything is Love bedeutet weltfremden Bonzen-Hip Hop, der seinen permanent zur Schau gestellten Reichtum mit seelenlosem Perfektionismus am Trap-Zeitgeist anbiedert. Beyoncé und Jay-Z alias The Carters meistern auch diese Geschmacklosigkeit irgendwie.
Den Abschluss der über Not the Actual Events sowie Add Violence laufenden EP-Trilogie verkleiden Nine Inch Nails kurzerhand als reguläres Studioalbum: Bad Witch überrascht als Nachfolger zu Hesitation Marks jedoch nicht nur aufgrund seiner arg überschaubaren Laufzeit.
Nach dem superben DAYTONA, dem zerfahrenen Ye sowie dem überzeugenden Einstand von KIDS SEE GHOSTS kann NASIR als vierte Veröffentlichung am aktuellen Kanye West-Fließband das immer wieder aufblitzende Potential zwar in dualistische Standarts, nicht aber in bedingungslose Highlights ummünzen.
Selbst der Auslagenwechsel von The House Primordial konnte unmöglich auf den neuerlichen Stilwechsel vorbereiten, den Thou knappe vier Wochen später auf dem Weg zu Magus vollziehen: Die Doom-Macht aus Baton Rogue zelebriert auf Inconsolable atmosphärischen Dark Folk mit Slowcore-Tendenzen und weiblichen Hauptdarstellerinnen.
Für SUMAC hat Aaron Turner ja unlängst den prätentiös aufgeladenen Avantgarde-Wahnsinn entdeckt. Kein Wunder also, dass er kurz darauf mit I’m the Devil and I’m Okay nach sechs Jahren Auszeit das vergleichsweise straight aufs Gaspedal steigendes Hardcore-Projekt Split Cranium mit seinem alten Circle-Tourkumpel Jussi Lehtisalo reaktiviert.
Romantischer Slowcore mit poppigen Neofolk-Tendenzen, der unter einem zauberhaften Schleier zu passieren scheint: The Saxophones spielen sich auf ihrem kontemplativ dösenden Debüt gemütlich in die Herzen der Fans von Lambchop, Prä-Sincerely, Fututure Pollution-Timber Timbre oder Cigarettes After Sex.
Mouse on the Keys sind mittlerweile nicht nur auf Topshelf Records angekommen, sie nähern ihren jazz-infizierten Spagat zwischen Fusion-, Post- und Mathrock auf ihrem dritten Studioalbum Tres ganz generell näher westlichen Formen an.
Wenn bipolare Störungen zur Superkraft erklärt werden: Dem egozentrischen YE gelingt es, als plakative Reflektion über die psychischen und suchtindizierten Probleme der Figur (und/oder des realen Menschen) Kanye West zu faszinieren. Dahinter steht jedoch eine weitestgehend instabil zusammengewürfelte Songsammlung, in der die Grenzen zwischen Zurückhaltung und uninspirierter Beschäftigungstherapie ohne Höhepunkte verschwimmen.
Bis auf die für sich alleine stehende Record Store Day-Single I‘m Less Here / Things ist es auch schon wieder 5 Jahre her, dass das Comebackwerk Seasons of Your Day so formidabel in Erinnerung gerufen hat, dass der Trademarksound von Mazzy Star kein Ablaufdatum kennt. Daran ändert nun auch Still nichts.
Mutoid Man lieben obskure Cover-Interpretationen - nachzuhören etwa bei Verneigungen vor den Animals oder beim gemeinsamen Prince-Tribut Purple Rain im Verbund mit Baroness. Letzteren gibt es nun leider nicht auf der auch unentgeltlich via Bandcamp zu beziehenden EP, dafür aber drei Songs aus dem Repertoire von Tom Jones, Led Zeppelin sowie Little Richard.