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Die Flut an vorab über den Äther geschickten Lyric-Videos (und natürlich die legendär schlechte Musikexpress Kritik) gab bereits Grund zur Sorge, dass die prolongierte Rückkehr von Muse zu mehr Simplizität/Rock und weniger Produktionselektronik drumherum ein noch größerer Griff ins Klo werden könnte, als der an seinen Möglichkeiten erstickende, überkandidelte Vorgänger 'The 2nd Law'. In seiner Gänze beschwichtigt 'Drones' derartige Befürchtungen nun allerdings erfreulicherweise - ohne deswegen das Niveau alter Glanztaten zu erreichen.
Sind Jacob Lee und Penny Keats tatsächlich auf dem Durchmarsch zur sludgeverkrusteten Doom-Krone? Keeper beginnen jedenfalls zumindest schon einmal damit, die Versprechen des bereits so hervorragenden 'MMXIV' einzulösen.
Es ist gar nicht unbedingt so, dass sich das fünfte Album der kanadischen Postrock-Pioniere ausschließlich in seiner hauseigenen Wohlfühlzone ausruhen würde. Allerdings begnügt sich Asunder, Sweet and Other Distress doch ein wenig unerfüllend damit, das bis dato solideste Godspeed You! Black Emperor-Werk zu sein.
The Dodos weigern sich beharrlich dagegen, das Schicksal ihrer Namensgeber zu teilen und lehnen sich abermals mit altbewährtem Songwritingmustern und kleinen Nachjustierungen im Sound-Beiwerk gegen das Ausbleiben funkensprühender Geistesblitze und den nach wie vor langen Schatten von 'Visiter' auf.
Promi-Tochter Danielle Alexandra Aykroyd alias Vera Sola betrachtet mit Ghostmaker auszugsweise Material ihres zweites Studioalbum Peacemaker noch einmal aus einer neuen Perspektive - und legt dessen Klasse dergestalt umso deutlicher frei.
Die dogmatisch einzuhaltenden Grenzen zwischen EPs und Alben mögen zwar eigentlich längst verschwunden sein - in den Jahresrückblicken auf Heavy Pop wird den Kurzformaten aber weiterhin explizit gehuldigt.
Eine Standortbestimmung in der Ära der Pandemie, der Blick auf alternative Zeitachsen und das Aufsammeln loser Enden: Springtime fächern ihren anachronistischen Punk/Blues/Avantgarde/Jazz/ Noise Rock mit der Night Raver EP uns treiben ihn jenseits der griffigen Verdaulichkeit ihrer selbstbetitelten 2021er-Großtat auf die Spitze.
Unter dem Namen Springtime firmierte in den späten 70ern bereits eine österreichische Band, nun beansprucht jedoch auch Gareth Liddiard (The Drones/ Tropical Fuck Storm) das Banner für seine neue Allstar-Plattform mit Jim White (Dirty Three/Xylouris White) und Chris Abrahams (The Necks).
Schlagenheim tritt den Beweis an: Die Generation der 20 Jährigen kennt nicht nur den hippen Indie von alt-J, sondern auch mathlastigen Noiserock von This Heat, Ought, Talking Heads, Steve Albini, The Drones, Pop Group, Battles oder TV on the Radio. Fein!
Gut, das Debüt Sometimes I Sit and Think, And Sometimes I Just Sit hatte vielleicht den besseren Titel. Dafür gelingt Courtney Barnett mit Tell Me How You Really Feel nun allerdings das stärkere Album.