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Kein Schnellschuss, sondern akribisch forcierte Weiterentwicklung: Alabama Shakes schöpfen die Möglichkeiten ab, die sich ihnen mit ihrem Debütalbum aufgetan haben und modernisieren ihren Retrorock in Sound and Color.
Auch wenn Elder deutlich weniger geradlinig agieren und der Vergleich ohnedies in vielerlei Hinsicht hinken mag: mit ihrem dritten Album hat das Trio aus Boston in gewissem Maße das musikalische Pendant zu Mad Max: Fury Road aufgenommen.
"Im Vergleich zum bisherigen Werk von Amen Dunes findet man hier durchaus strukturierte Stücke, ihre Magie des Flüchtigen haben sie trotzdem nicht verloren." sagt Messer Sänger Hendrik Otremba und trifft den Nagel damit durchaus auf den Punkt. Tatsächlich ist Damon McMahon mithilfe von seinen Bandkollegen Jordi Wheeler, Parker Kindred und zahlreichen Gastmusikern wie Efrim Menuck, Colin Stetson und Elias Bender Rønnenfelt mit 'Love' nicht nur sein bisher bestes Album gelungen, sondern ein unwirklich-schönes, psychedelisch verschwommenes Meisterstück von zeitloser Klasse.
Zugegeben, die Erwartungshaltungen an das 36ste Studioalbum von Neil Young waren nicht unbedingt hoch. Wegen des mediokren Telefonzellenalbums 'A Letter Home', mehr aber noch wegen der sich im aktuellen Liveprogramm als Rohrkrepierer erweisenden Fremdschämplattitüde 'Who's Gonna Stand Up?'. Im Endeffekt überrascht der 68 jährige mit 'Storytone' allerdings zumindest im doppelten Sinne absolut positiv.
Das kanadische Label Profound Lore ist grundsätzlich für seinen geschmackssicheren Roster bekannt. Dennoch stechen selbst aus der qualitätskonstanten Veröffentlichungsliste immer wieder einzelne Highlights hervor. Wie das Drittwerk von SubRosa. 'More Constant Than The Gods' ist der vorläufige Höhepunkt im Schaffen der experimentellen Doom Band aus Salt Lake City unter der Führung von Rebecca Vernon: 6 wunderschöne Monolithen von Songs, vielschichtig, abwechslungsreich und mit einer Urgewalt ausgestattet, die ihresgleichen sucht. Bassist Christian Creek hat sich die Zeit genommen für den Heavypop Adventskalender zu erzählen, welche Platten 2013 bei ihm besonderen Eindruck hinterließen.
Obaro Ejimiwe alias Ghostpoet macht im stillen Kämmerlein dort weiter, wo ihm das überraschende Debütwerk 'Peanut Butter Blues and Melancholy Jam' begeisterte Kritiken und eine Mercury Prize Nominierung beschert hat. Dem hypnotischen Beat-Rausch 'Some Say I So I Say Light' geht auf die volle Distanz von 53 Minuten leider dennoch gelegentlich die Luft aus.
Lass diese Platte bis zu einer willkürlich gewählten Stelle laufen, drücke auf Pause und versuche zu erraten, beim wievielten Song du gerade stehst. Praktisch unmöglich. Oder: die heiß gehandelten Hardcore-Jungspunde Code Orange Kids haben für ihr Debütalbum Deathwish Records als Label im Rücken und eine gnadenlose Kurt Ballou-Produktion im Anschlag. Womit über die hohen Qualitäts-Standards auf 'Love is Love // Return to Dust' bereits alles gesagt sein sollte.
Comedy-Alben machen ja oft den Fehler, kurzzeitig zum Brüllen komisch zu sein (wollen), aber abseits davon wenig substantielles zur langfristigen Unterhaltung beitragen zu können. Late Night Meister Jimmy Fallon und seine kleine Armee an Gaststars umkurven diese Falle anhand zahlreicher gar nicht so dummer Persiflagen. Natürlich trotzdem ganz großer, ganz köstlicher Unsinn, dieses 'Blow Your Pants Off'.
Wiedergutmachung für die erschütternde Banalitätensammlung, die Anthony Green´s Solodebüt 'Avalon' darstellte, gibts auf 'Beautiful Things' nur stellenweise: Das Circa Survive Goldkehlchen tanzt auf dutzenden Hochzeiten und ist nirgendwo wirklich präsent.