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Laurel Halos Musik ist trotz aller körperlichen Präsenz seit jeher auch ein Katalysator für das Kopfkino - und damit als Untermalung für tatsächliche filmische Exkursionen längst überfällig. Possessed würde dies bestätigen...
Mit den aktuell ebenfalls aufdrehenden Kollegen Nuvolascura im Rücken, dem (unsäglich kategorisierten) Skramz-Hype rund um Label wie Zegema Beach Records an der Seite, sowie den (mutmaßlich wohl polarisierenden) Jeromes Dream-Comeback vor Augen, sind Lord Snow mit Shadowmarks weiterhin - und mehr denn je - das beste, was dem anachronistischen Screamo und Emoviolence passieren kann.
Die Rückkehr der Emo-Legende American Football war mit ihrem zweiten, natürlich selbstbetitelten Album vor drei Jahren doch eine kleine Enttäuschung. Aber wohl auch notwendig, um für (LP3) neue Perspektiven entwicklen zu können.
Schon vor Death Lust war da eine Faszination für die Wechselwirkung von Gegensätzen, psychischen Problemen und einer ganz allgemeinen suburbanen Tennage Angst. "Ich bin entweder wütend oder traurig" gab Brandon Williams - Herz, Hirn und weitestgehend ohnedies auch alleinige Repräsentationsfläche von Chastity in Personalunion - rund um die Chains-EP zu Protokoll.
Wenn der triumphale 2013er-Wegbereiter Sunbather der gleißende Sonnenstich war, ist Ordinary Corrupt Human Love nun wohl das wilde Bad in der milden Sommersonne. In jedem Fall: Un-blacker, als es Deafheaven auf ihrem vierten Studioalbum tun, kann Black Metal jedenfalls kaum mehr klingen.
Wie zauberhaft und ansatzlos die entrückte Mitternachts-Chanteuse aus Massachusetts fremde Songs in ihre gespenstische Klangästhetik übersetzt, sollte spätestens dank der digitalen Covers-Compilations nicht mehr nur den ratitätensammelnden Komplettisten unter ihren Fans bekannt sein.
"A sequel or continuation down the path that began with A Crow Looked At Me": Die Welt des Phil Elverum dreht sich immer noch ausnahmslos um den Tod seiner Frau Geneviève Castrée, jedoch hat sich der Fokus für den anhaltenden Verarbeitungsprozess auf Now Only merklich erweitert.
Soll einer den zeitlosen Stilfuchs Kevin Rowland verstehend: Nach dem gefeierten Comeback mittels des tollen One Day I'm Going to Soar lässt er seine Dexys (Mindnight Runners) auf Let The Record Show: Dexys Do Irish And Country Soul nun folgerichtig ein gut gemeintes, aber kaum notwendige Coveralbum einspielen.
Will Toledo's Car Seat Headrest vollzieht den Sprung zur Major-Professionalität mit Teens of Denial meisterhaft und schüttelt - darauf darf man sich durchaus bereits jetzt festlegen - eines der stärksten Indiealben des Jahres 2016 scheinbar mühelos aus dem Handgelenk. Davor bereitet er seinem Label aber noch 50,000 Dollar an ungewollten Mehrkosten.
Ihr letztes Meisterwerk liegt vielleicht bereits über ein Jahrzehnt zurück, die Pausen zwischen den Veröffentlichungen werden dazu immer länger und Überraschungsmomente selbst sind im Bandkosmos praktisch nicht mehr vorhanden. Weil Built to Spill-Platten aber immer noch die Faszination in der Gewohnheit finden, bereitet Doug Martsch dem Indierock zum achten Mal ein Geschenk, wie man es sich zuverlässiger kaum wünschen könnte.