stoort neer – året utan sommar

von am 16. Dezember 2022 in EP

stoort neer – året utan sommar

4 Songs in 8 Minuten zur Neuerfindung: auf året utan sommar, seiner zweiten EP seit dem Debütalbum en glad titel på en sorglig skiva von 2018, kommt das Vildhjarta-Nebenprojekt  Stoort Neer direkt zur Sache.

Dabei baut die mittlerweile beinahe als Band („music – calle thomer; drums, bass tracking, mix & master – buster odeholm; lyrics & vocals – max francois“) durchgehende Spielwiese im Wesentlichen auf drei Faktoren: (1) die absolut brettharte, bewusst atmungsinaktive und betonschwere Produktion, die vor allem die (2) Kickdrum der flächendeckenden Schlagzeug-Technik wie irre präzise-komprimiert als dominanten Faktor in Szene setzt, derweil die Gitarren über weite Strecken irgendwo im Hintergrund beinahe als atmosphärisches Geplänkel passieren, und nunmehr (3) aggressives, herrlich harsch daherkommendes Geschrei als relativ gleichberechtigtes Element im Mix nach vorne kommt und das einstige Instrumental-Solo-Ding so in eine ganz neue Richtung lenkt.

Der Sog aus bretternder Drum-Virtuosität und emotional verausgabendem Gekeife platziert sich dann jedenfalls als progressiver Metalcore mit einer den Sound konterkarierenden Crust Punk-Attitüde in etwa dort, wo Celeste sich von God Mother zu extrem kompakt gehaltenen Ausbrüchen überreden lassen könnten.
Gerade eingangs knackt Thomer die 2-Minuten-Grenze im Sprint, fett blastet näktergalen angepisst und agressiv, bevor kråkorna mit D-Beat-Ansatz hyperventiliert und die Gitarren im Verlauf gar nach und nach etwas erhebender, melancholischer auftauchen dürfen. Gerade richtig, um den leidlich variablen Rabatz nicht stumpf oder tatsächlich eintönig werden zu lassen. Der Grind-Flirt halshuggarnatten gallopiert deswegen irgendwo melodischer und sehnsüchtiger, derweil sädesärlan das Spektrum sogar ein bisschen doomiger und schleppender zur manisch austickenden Blackened-Walze an Kvelertak vorbei treibt. Als haårdrock kategorisieren Stoort Neer die dringliche Intensität des vor Power förmlich berstenden året utan sommar – woraus man nicht in letzter Konsequenz schlau werden muß, um sich von diesem stromlinienfömigen Paradigmenwechsel mitreißen lassen zu können.

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