Superheaven – Superheaven

von am 9. Oktober 2025 in Album

Superheaven – Superheaven

Superheaven gehören ja zu den Bands, die nach ihrem Ableben durch eine trendige Nostalgie-Sucht sowie TikTok und Co. an Popularität gewonnen haben. Der Start in ihre zweite Existenz bleibt insofern einiges schuldig.

Für ihr eine zehnjährige Pause beendetes, selbstbetiteltes Comeback nehmen Superheaven zwar relativ nahtlos den Faden der beiden Vorgänger Jar und Ours is Chrome auf, um bei exakt jenem, von Idolen wie Hum geprägten Post Grunge und Alternative Rock weiterzumachen, für den die Band aus Doylestown mittlerweile etwas bekannter ist.
Allerdings mit einem schwächeren, weniger packendem Songwriting und vor allem einem sehr suboptimalen Sound: in Eigenregie haben sich Superheaven eine enervierend flache Produktion verpasst. Selbst wenn die Band Tempi verschieben, behält sie doch immer eine ähnlich gleichförmige Dynamik und Intensität bei.

Dem auf einem fast stonerrockigen Riff fußenden Humans for Toys fehlt es so an Biss, Sounds of Goodbyes klingt gar ein bisschen wie harmlos cruisende, mit Handbremse gedrosselte Midtempo-Turnstile. Long Gone kann seine tendenzielle Heaviness überhaupt nicht ausspielen, rettet sich aber mit dem gefühlvoll zurückgenommenen Emo-Strophe nach dem Bush-Playbook doch noch in trockene Tücher.
Das flotter und fetzend angelegte, kurze Ventil Hothead setzt die Energie seiner Spielfreude kaum um und wirkt frustrierend schaumgebremst, macht aber inmitten einer oft zu generischen Gediegenheit dennoch mehr Spaß, als weite Teile der Platte. Kurzum: ein externer Betreuer hätte dem Comeback einfach gut getan.

Im letzten Drittel reißen Superheaven das Steuer allerdings auch selbst noch herum (und sorgen gerade noch für ein Aufrunden bei der abschließenden Bewertung). Ausgerechnet dem wehmütigen Americana Drone-Intermezzo Conflicted Mood steht die Inszenierung am besten, weil hier die anvisierte Stimmung ausnahmsweise ganzheitlich erfasst wird. Dadurch kommt auch das folgende Stare at the Void besser zur Geltung und bringt der Schlussphase um die hymnischer schwelgend Strassenmitte Next Time eine grundlegend sehr wohlwollende Position bei.
Das versöhnt bis zu einem gewissen Grad mit dem Umstand, dass dieses Drittwerk im Vergleich zu seinen Vorgängern generell etwas weniger inspiriert und motiviert dargeboten erscheint und unterstreicht, wie die absolut solide und ausfallfrei – bzw. im Umkehrschluss ebenso höhepunktlos wie austauschbar – nebenbei laufende Rückkehr ihr Blatt mit verhältnismäßig kurzweiligen 31 Minuten Spielzeit auch nicht überreizt.

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen