Postrock
Schon im Press-Release für ihr neues Album zeigten sich Scraps of Tape enorm selbstsicher und warfen mit verschiedensten Superlativen [one of the very best Sweden has to offer / melodies to kill for / ridiculously awesome rock music] um sich - gewagte Ansagen, über die sich definitiv streiten lässt.
Was als fulminanter Husarenritt durch Post- und Math-Rock Gefilde beginnt, setzt sich in Summe im überzeugenden Mittelmaß fest: Kermit aus Malaga machen auf ihrem Debütalbum nicht immer alles eigenständig, nicht immer alles herausragend - aber definitiv viel mehr richtig als falsch.
Die Rückkehr der ziemlich sicher besten Post-Rock-Band der Welt nach nahezu auf den Tag genau 10 Jahre ohne Veröffentlichung muss man nicht restlos befriedigt goutieren um sie dennoch als vielleicht schönstes Geschenk aufzufassen, dass dem Genre seit gut eine Dekade gemacht wurde.
Gibt es eine Grundformel um packende Post-Rock-Hymnen ohne Ablaufdatum zu kreieren, haben Collapse Under The Empire diese nicht nur verstanden, sondern auf ihrem vierten Album in fünf Jahren auch verinnerlicht: für Werke wie 'Fragments of a Prayer' ist manchmal selbst das Kopfkino zu klein.
Michael Gira konzentriert aus 30 Jahren Bandgeschichte das vielleicht ultimative Swans Werk: einen uferlosen Klangmonolith - angereichert mit allen Tugenden, zelebriert in mitreißender, nie gehörter Konsequenz und Rücksichtslosigkeit.
Kaum jemand versteht Postrock so sehr als Soundtrack fürs Kopfkino wie Mono. Auf ihrem sechsten Studioalbum schmelzen die Japaner ihre filigranen Gitarrenlandschaften und wellenförmigen Songs nun endgültig in orchestrale Scoreflächen.
Drei Herren aus Bayern spielen Postrock. Zumindest meistens - denn wo andere an der Überschaubarkeit des Genres zerbrechen, reißen Instrument die Grenzen zum Indie Rock und Pop im zweiten Anlauf ganz einfach nieder.
Toe melden sich mit sommerlichem Math-Rock zurück, der einmal mehr aufzeigt, wie unfassbar entspannt und leichtfüßig die Instrumental-Japaner klingen können, obwohl sie sich in dieser Geschwindigkeit an ihren Instrumenten eigentlich wundspielen müssten.