The Menzingers – No Penance /​ Cemetery’s Garden

von am 26. Juni 2019 in Single

The Menzingers –  No Penance /​ Cemetery’s Garden

The Menzingers machen ihr vor wenigen Wochen zum Record Store Day erst nur in limitierter Vinylpressung aufgelegtes Doppel aus No Penance und Cemetery’s Garden nun zumindest digital auch der Allgemeinheit zugänglich. Sehr nett!

Die Punkrocker aus Philadelphia bleiben damit vorerst also ihrem 2018 verfolgten Weg der Single-Veröffentlichungen treu. Wobei weder No Penenace noch das deutlich stärkere Cemetery’s Garden das Niveau des schmissig polternden Toy Soldier halten kann – aber gut, das war ja auch eine der besten Songs aus dem Menzingers-Repertoire seit deren 2012er Triumphjahrgangs. Qualitativ knüpfen die beiden aus den Sessions zum 2017er Nummer-Sicher-Werk After the Party übriggebliebenen, nun aufgelegten Nummern eher am melancholisch-poppigen Midtempo-Fanpleasing des sehr gelungenen The Freaks an – was ja auch nicht der schlechteste Sache ist.

No Penance beginnt dabei wie eine Reminiszenz an alte Klassiker, das eigentliche Highlight ist jedoch der titelspendende Pre-Chorus, in dem die Band mit drängelnden Gitarren verspielt um ein bisschen Kantigkeit stackst. Die Strophe sowie der dezent nach On the Impossible Past-Recycling klingende Refrain zeigen die Band dagegen mit zu wenig Biss und zwingender Intensität: The Menzingers plätschern hier ein bisschen zu gefällig um ihr niemals schlapp machende Händchen für Melodien, nerven sogar mit zu vielen Wiederholungen.
Cemetery’s Garden wirkt dagegen frischer und hungriger im Auftreten, ist ein gelöst nach vorne gehender, netter Singalong, flott und catchy, eine tolle Single – die jedoch nicht die nachhaltige Griffigkeit der Heydays entfalten kann. Wenn die Menzingers auf die letzten Meter sogar plötzlich noch einen nonchalanten Twist mit neuer Hook derart unangestrengt mit einer  Selbstverständlichkeit aus den Ärmeln schütteln, muss man die Band dann auch (selbst an der eigenen, uneinholbaren Messlatte scheiternd) weiterhin bedingungslos mögen.
Für mehr taugt No Penance /​ Cemetery’s Garden wegen seiner schwächelnden ersten Hälfte dann aber nicht ganz. Vielleicht wäre es einfach eine vorteilhafte Idee gewesen, die Handvoll Singles der vergangenen Monate in einen sich gegenseitig ergänzenden EP-Kontext zu packen -damit rundum gute Nummern durch eine gewisse Synergie die fehlenden Millimeter zu wirklich starken Discografie-Ergänzungen überwunden hätten.

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