Suche nach: Nigel Godrich
Thom Yorke hat seinen patentieren Stil der träumend-pulsierenden Elektronik mittlerweile so weit verinnerlicht, dass er ihn mittlerweile (gemeinsam mit Nigel Godrich) wohl im Schlaf meisterlich produzieren kann. Auf der Strecke bleiben dabei auf Anima aber bisweilen doch auch einmal mehr Emotionen.
Dass die vergangenen zwölf Monate nur eine äußerst überschaubare Anzahl an Alben ausgespukt haben, die tatsächlich Anspruch an einen gewissen Klassiker-Status angemeldet haben, wurde zumindest annähernd durch eine erfreulich konstante Dichte an rundum starken Veröffentlichungen im Jahr 2017 ausgeglichen. Weil da zwangsläufig nicht jede Herzensplatte in den Top 50 ihren Platz finden könnten, folgen an dieser Stelle gewohntermaßen unsere Honorable Mentions - fünfzehn Werke in alphabetischer Reihenfolge, die nicht ihren Weg in die reguläre Rangliste gefunden haben, die man aber nichtsdestotrotz keinesfalls verpasst haben sollte.
A Moon Shaped Pool bietet keine visionären Zukunftsprognosen, dafür die versöhnliche und regelrecht entspannte Aufräumarbeit einer Band, die mit sich selbst im Reinen ist: Radiohead gönnen sich und ihrem Sound nach dem so dicht gedrängten The King of Limbs mehr Raum und treiben durch das feingliedrigste Werk ihrer Karriere hin zu einer perfektionistischen, unspektakulären Spektakel.
Die letzten nervösen Stunden vor der digitalen Veröffentlichung des (durch Burn the Witch und Daydreaming sowie wie die Doch-Nicht-Bond-Titelsong-
Mittlerweile ist das unberechenbarste an Thom Yorkes Alben die zumeist aus dem Hinterhalt erfolgende Veröffentlichungsweise. Auch 'Tomorrow's Modern Boxes' ist für den Radiohead-Frontmann vordergründig Business as usual auf der seit 2006 konsequent gefahrenen Schiene, verschiebt den typischen Laptop-Pop unter dem Elektro-Mikroskop dann aber doch um feine Facetten - weiter weg vom Pop.
Seachange Revisited: Beck erkundet nach 6 Jahren Mehr-oder-Minder-Auszeit für sein nur langsam zusammengewachsenes zwölftes Studioalbum die betörend elegante Welt seines 2002er Geniestreichs ein zweites Mal.
Mit seiner prominent besetzten Supergroup Atoms For Peace im Rücken setzt Thom Yorke dort an, wo er mit seinem Solodebüt 'The Eraser' vor knapp sieben Jahren endgültig aus dem Schatten von Radiohead gewachsen ist: das Gefüge hinter 'Amok' vertieft den angestammten Laptop-Pop des Ausnahmesängers, macht das heiß erwartete Debütalbum aber auch zu mehr als nur dessen ideal-ausformulierter Fortsetzung.
Other Lives finden den nachdrücklich fließenden Beat unter ihren zauberhaften Popsongs ohne deswegen plump auf Tanzbarkeit zu pochen - und gehen damit auf ihre Weise den Radiohead-Weg. Da passt es nur zu genau, dass Thom Yorke's Supergroup Atoms for Peace gleich auch einen Remix beigesteuert hat.