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Kairon; IRSE! ordnen das Chaos auf Polysomn und erfinden ihren Space-Psychedelic nicht nur ein gewisses Stück weit Richtung Artpop neu, sondern bieten damit auch die unwahrscheinlichste Alternative zur Entwicklung von Tame Impala nach deren erstem Studioalbum an.
Mit ihrem so grandiosen - wie stilistisch unkategorisierbaren - offiziellen Debütalbum Ujubasajuba segelten Kairon; IRSE! noch weitestgehend unter dem Aufmerksamkeitsradar hindurch (Sollte dies der Fall sein: Unbedingt im Bandcamp der Finnen vorbeischauen!). Ohne, dass das Quartett aus Seinäjoki sich mittlerweile gravierend handlicher präsentieren würde, könnte sich dies dem (je nach Zählweise) Zweitwerk Ruination nun möglicherweise allerdings ändern.
Avantgarde Metal, Zeuhl, Prog und atmosphärischer Sludge Rock: Holoceno, das erste Album der 2012 gegründeten brasilianischen Band Papangu, macht kein Geheimnisse daraus, warum sieben Jahre an ihm gearbeitet wurde.
Fun Fact: Der meist-geklickte Artikel in den vergangenen zwölf Monaten war jener zu Satan Sex Ceremonies von 2019 - aber die Platte ist eben auch verdammt dankbar, was Schlagwörter angeht. Von den insgesamt 571 Musikbesprechungen, die 2020 hier auf Heavy Pop veröffentlicht wurden, hatten dagegen Mrs. Piss (...eventuell lässt sich doch ein Muster bei der angesprochenen Leserschaft erkennen), Forever Blue und Fuktronic die Nase vorne.
Vier Jahre nach Värähtelijä lassen die eklektischen Paradiesvögel Oranssi Pazuzu den Black Metal weitestgehend/ endgültig hinter sich und steigern sich auf Mestarin kynsi in einen Space-Krautrock-Rausch.
Der größte Fehler von fünf Finnen bleibt auch anhand von Toinen Toista die ursprüngliche Namenswahl: Malady ist immerhin seit 2004 im Herzen auf ewig von der kurzlebigen Post Hardcore/Screamo-Legende aus Richmond besetzt, die aus der Konkursmasse noch legendärerer Bands wie City of Caterpillar, PG. 99 und Pygmylush hervorgegangen war.
Wo grundsätzlich zuverlässige musikalische Begleiter mal relativ enttäuschten, mal mit einer beinahe nur mehr nebenbei registrierten Klasse immer noch auf hohem Niveau ablieferten oder ungekannte Versöhnlichkeiten fanden; alte Helden sich dagegen in Neujustierungen oder halbgaren Stadiongesten verloren, während die finanziellen Big Player für Egalitäten und Offenbarungseide sorgten, folgt an dieser Stelle nun das Jahr 2017 in 50 Platten: Das Heavy Pop-Ranking der subjektiv besten, wichtigsten und liebsten Alben der vergangenen 12 Monate.
Okay, die Ende 2016 anhand von Varahtelija getroffenen Prognosen sind nicht eingetreten - der große Boom um Black Metal Bands, die wie Oranssi Pazuzu klingen wollen, lässt zumindest weiterhin auf sich warten. Macht aber nichts, so lange die Finnen selbst ihre originäre Genre-Melange weiterhin derart konsequent abliefern.