Drop Nineteens – White Dress
Die Shoegaze-Pioniere Drop Nineteens feiern das einjährige Jubiläum des bisher nur digital erschienenen Lana Del Rey-Covers White Dress mit der Veröffentlichung der dazu passenden – respektive ihrer ersten überhaupt !- 7“-Single .
Die nunmehr auch physisch erhältliche Interpretation der zahlentechnisch den gemeinsamen Nenner anbietenden Nummer („Down at the Men in Music Business Conference/ Down in Orlando, I was only nineteen/ Down at the Men in Music Business Conference/ I only mention it ‚cause it was such a scene“) ist auf 500 schwarze und 200 weiße Vinyl-Exemplare limitiert. In einer besseren Welt wäre dies eine zu knapp bemessene Auflage, in der ohne Fanbrille betrachteten Realität wird sie dem loyalen Kern der Anhängerschaft wohl genügen.
Mit dem aktuellen Rückenwind der Archivsichtung 1991 knüpfen Drop Nineteens mit ihrer im Februar 2024 veröffentlichten Version von White Dress ästhetisch relativ direkt an ihr Comeback Hard Light an.
Die nostalgische Melodie von Lana wird beschleunigt, der konkrete Groove folgt dem zügig nach vorne gehendem Postpunk-Rhythmus als dominierendem Element, während die die Gitarren ein maritimes Delirium im Hintergrund zelebrieren und Greg Ackells Vocals nach vorne gemischt den (zu?) modernen Genre-Sound dienen – weswegen die beigepackte Demo mit ihren etwas verwascheneren Konturen samt einer ein bisschen halluzinogener hallend aufgelösten Unschärfe auch besser, traditioneller am LoFi angelegt ausgefallen ist.
(Dennoch schade, dass die aus dem Hard Light-Rahmen gefallene, wirklich tolle B-Seite Nest ihren Platz an der Seite von White Dress verloren hat).
Spätestens sobald Drop Nineteens die Bridge von Paula Kelley tragen und den finalen Refrain beinahe von einer Kakophonie einleiten lassen, so dass der Gitarren-Hintergrund auf den letzten Metern aber zumindest abrassiver schrammelnd erstrahlt (ohne die Katharsis wirklich erfüllend aufzureiben), läuft die nette Cover-Darbietung dann auch noch zur rundum gelungenen Stärke auf.
Kommentieren