LLNN & Sugar Horse – The Horror / Sleep Paralysis Demon

von am 24. Januar 2024 in Single

LLNN & Sugar Horse – The Horror / Sleep Paralysis Demon

LLNN und Sugar Horse machen sich demnächst gemeinsam auf, um Europa zu betouren. Darauf stimmen die beiden Ausnahmebands mit einer gemeinsamen Split via Pelagic Records ein.

The Horror, der Beitrag der Dänen für die auf 180 Stück limitierte, digital via Bandcamp auch unentgedlich verfügbare Platte, war ursprünglich ein von Victor Kaas gesungener John Cxnnor-Track, den LLNN nun vollends adaptiert haben: „The song writing of „The Horror” was a creative and interesting journey into unknown territories we wanted to explore. Inspired by the cinematography and the haunting sonic layers from movies such as Event Horizon, Hereditary and Dune.
Ebenso untypisch, wie die Entstehungsgeschichte der Nummer ist, klingt der Song dann letztendlich auch. Aus einer dystopischen  Dark Ambient-Landschaft, die so auch Cult of Luna gefallen dürfte, schlurft mit keifender Heiserkeit geifernd eine bedächtig Industrial-Elektronik in die einsame Kälte.
Atmosphärisch und musikalisch ist das dicht und fesselnd, gesanglich eher bemüht, und gerade für LLNN-Puristen wohl auch ein polarisierendes Ergebnis, bevor das Finale sich kooperativ öffnet: „The throat singing at the end of the track is performed by Martin Skou from the Warrior Choir of Heilung.“

Darauf, und auf den Eindruck, denn LLNN anhand ihres Auftritts beim ArcTanGent 2023 bei Sugar Horse hinterlassen haben, wollen die eigenwilligen Briten adäquat reagieren: „Coming up with a track that could keep up with their intensity was a challenge. A real head scratcher. We came to the realisation that it was have to be pure dissonance. Just semi-tones and pain….and so ‚Sleep Paralysis Demon‘ was born. A song about living with the contradiction & confusion of the internet age, and the timely death of one Henry Kissinger.
Oder: Sleep Paralysis Demon ist „the musical equivalent of a waking nightmare about a last-minute maths test“ als launig torkelnder Noise Rock, der vom zurückgenommenen Minimalismus in den brutalen Sludge aufplatzt, und dort mit dem bandeigenen Hang zur melodramatischen Theatralik gestikuliert, die heavy stacksende Planierraupe mit der schillernden Schönheit der Kakophonie flirten lässt, und leider dort ein zu abruptes Ende abschneidet, wo sich die Bristoler Band am Feedback zu laben beginnt.
Dennoch unterstreichen Sugar Hose nach Drugs (2020), The Live Long After (2021) und einzelnen Singles a la Pictures of Dogs Having Sex mit Sleep Paralysis Demon (weniger wagend als LLNN, aber sicherer den Gewinn einstreifend) ihren Status als herrlich schrullige Eklektiker.

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen