Midwife – Signs

Zwar wartet die ganze Welt auf einen Mitschnitt der Roadburn-Show von Midwife mit Thou als Backingband. Nur Madeline Johnston hofft in melancholischer Romantik auf andere Signs.
Die B-Seite von No Depression In Heaven „is about making sense of loss, making meaning where things might be left in uncertainty. In grief, we look for signs that point to some kind of communication from beyond, and find comfort there, regardless of if it may be true or not, the important thing is our belief.“
Warum es Signs dabei nicht auf das reguläre Studioalbum aus dem Vorjahr (oder zumindest in den Rahmen der besagten Darbietung mit Thou) geschafft hat, bleibt dabei offen. Das Niveau der Platte hält Johnston in qualitativer Hinsicht jedenfalls locker. Und auch ästhetisch haben wir es mit einem durch und durch typischen Midwife-Song zu tun, der seinen Slowcore aus bewährten Zutaten speist.
Im assoziativ wohl auf Ewig von Grouper adaptierten Minimalismus transzendiert der elegische, zärtliche Gesang seine fast poppig-eingängige Melodie flüchtig und körperlos im ätherischen Hall, während die Gitarre als verträumter Ambient-Nebel jenseits des Shoegaze trotz der verwaschenen Konturen vage an Glycerine – das Original, nicht die eigene Version wohlgemerkt – erinnert.
Das Ende mit seinem aufzeigenden kleinen Gitarren-Motiv als verzierenden Schnörkel und dem oft wiederholten Flehen („I’ll never stop looking for a sign/ Give me a sign”) ist dann zwar eine Spur zu repetitiv geraten. Dadurch differenziert sich die Nummer aber auch etwas einfacher (deswegen aber nicht unbedingt individueller angelegt) aus der sonst gerne bei Midwife aufkommenden Gleichförmigkeit.
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