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Sage und schreibe 8 Jahre sind seit dem in hiesigen Breitengraden weitestgehend unter dem Radar hindurchgesegelten Schwanengesang 'Young Modern' vergangen, auch immerhin schon 4 Jahre seit dem Ende von Silverchair. Das spielt aktuell aber ohnedies kaum eine Rolle mehr - denn es dauert auf 'Talk' mindestens drei Songs, bis man überhaupt annähernd zweifelsfrei erkennen kann, dass es tatsächlich deren ehemaliger Frontmann ist, der hier singt.
Wenn man aus den vergangenen Monaten und jüngsten Veröffentlichungen von Blur oder Faith No More Lehren ziehen konnte, dann jene, dass 2015 ein besonders gutes Pflaster für Comebackwerke zu sein scheint. Auch das erste Album der Stoner-Supergroup Goatsnake seit 15 Jahren untermauert diese These.
Dass der zur Gleichförmigkeit neigende, dunkle Melancholie-Minimalismus seiner Stammband nicht alles für Jamie Smith sein kann, stellt der 26 Jährige Londoner bereits mit dem titelentsprechenden, schillernden Artwork von 'In Colour' klar. Die dazugehörigen elf Songs seines Debütalbums entwickeln sich folgerichtig auch zu einem vielfältigen Stilamalgam, dessen Ursprung im The xx-Sound transzendent bleibt.
Brandon Flowers gelingt auf seinem zweite Soloalbum, woran er auf den letzten beiden Killers-Platten und vor allem auch dem immens halbgar dümpelnden 'Flamingo' noch gescheitert war: Ohne jedwede Scham knietief in allen Geschmacklosigkeiten der 1980er zu baden, ohne dabei abzusaufen.
Die versammelten 54 Minuten auf 'Hell or Highwater' werden bis auf weiteres freilich nichts daran ändern, dass man mit dem mittlerweile 54 Jährigen zuallererst Charaktere wie Fox Mulder, Agent Bryson oder Hank Moody verbindet, bevor man an den Songwriter David Duchovny denkt. Dennoch: Dieses Debütalbum ist ein erstaunlich solide abgehangenes Stück Middle-of-the-Road-Rock über den Erwartungen geworden!
Bell Witch werden auf 'Four Phantoms' zu Alchimisten des Funeral Doom: Mit vier ambitioniert-erschlagenden Songmonolithen von bis zu 23 Minuten Länge huldigen sie den Grundelementen Erde, Feuer, Wasser, Luft und hieven ihr Songwriting dabei freigeistig auf eine neue Ebene.
20 Jahre Gainesville's Finest, das will gefeiert werden. Zudem hat Chuck Ragan im Interview ja auch Großes angekündigt. Geworden ist es letztendlich nur eine umfangreiche Werkschau mit 4 verschiedenfärbigen 180g Vinylplatten und stimmungsvoller Aufmachung. Gleichermaßen also ein ausgerechnet für Langzeitfans doch etwas ernüchterndes Sammlerstück, wie der nahezu perfekt selektierte Einstiegspunkt für Entdecker der Punkrock-Legende Hot Water Music.
Ihr letztes Meisterwerk liegt vielleicht bereits über ein Jahrzehnt zurück, die Pausen zwischen den Veröffentlichungen werden dazu immer länger und Überraschungsmomente selbst sind im Bandkosmos praktisch nicht mehr vorhanden. Weil Built to Spill-Platten aber immer noch die Faszination in der Gewohnheit finden, bereitet Doug Martsch dem Indierock zum achten Mal ein Geschenk, wie man es sich zuverlässiger kaum wünschen könnte.
Wer I Am Kloot bereits live erlebt hat, kann sicherlich bezeugen, dass John Bramwell und Co. an manchen Abenden die Bühne gar nicht mehr verlassen zu wollen scheinen und ihre Konzerte nur zu gerne zu wahren Marathonspaziergängen ausbreiten. Da erscheint es nur logisch, dass der erste Live-Mitschnitt der Briten es nicht unter 20 Songs am physischen Tonträger, sowie 6 weiteren, ausschließlich digital verfügbaren Nummern ins Ziel schafft.
Die gemeinsame Tour 2013 räumte im Grunde bereits jegliche Zweifel aus: Die Chemie zwischen Touché Amoré und der Self Defense Family stimmt einfach. Dass sich die beiden Bands für eine schnell in Aussicht gestellte Kooperation jedoch nicht damit begnügen sollten nur gemeinsame Split-Sache zu machen, sondern gleich vollends zu einer 15 köpfigen Einheit verschmelzen sollten, damit musste man deswegen freilich dennoch nicht zwangsläufig rechnen.