Primitive Man – Primitive Man on Audiotree Live

Und wieder mal so ein Session-Juwel aus dem qualitätsgarantierenden Studio in Chicago: Primitive Man on Audiotree Live bedeutet nihilistischen Doom Metal, Sludge und Noise im starken Sound.
Selbst wenn die angedachten 2022er-Europa-Tourtermine stattfinden sollten, bleiben Auftritte des Trios in hiesigen Breitengraden absolute Mangelware. Da kommt ein Mitschnitt wie Primitive Man on Audiotree Live freilich gerade recht.
Dass Ethan McCarthy (Guitar and Vocals), Jonathan Campos (Bass) und Drummer Joe Linden ihr kasteiendes Amalgam auf der Bühne (mindestens!) ebenso intensiv und plättend servieren, wie es das Studiomaterial verspricht, ist insofern ebenso frustrierend wie erfreulich – und kommt mehr als alles einer tonalen Geißelung gleich. Bis auf den kurzen Black Metal-Blastbeat-Ausbruch zu Beginn von Menacing gibt sich das Set – eröffnet vom dreizehnminütigen Caustic-Monolith Inevitable (2017), dazu fügen sich The Lifer und eben Menacing vom kompakteren Immersion (2020) absolut zähflüssig, erschöpfend langsam und unpackbar heavy.
Oder: Audiotree Live zeigt Primitive Man in Reinkultur, inhaltlich nahe an den Alben bleibend herrlich existenzfeindlich in Zeitlupe ausgekotzt und mit beängstigend entmenschlichten Vocals in die Verdammnis gebrüllt – vielleicht sogar noch eine Spur unerbittlicher als auf Platte. Die knapp 27 Minuten Gesamtspielzeit der Show entwickeln so eine wirklich erschöpfende Wirkung.
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