Roaming in Limbo – The Boy from Ibaraki

von am 12. Oktober 2025 in Single

Roaming in Limbo – The Boy from Ibaraki

Es kommt wieder Bewegung in die Sache: Mit The Boy from Ibaraki gibt es bereits wenige Monate nach Hatred for Sound die nächste rein instrumentale, Post-Plunderphonics Standalone Single in diesem Jahr von Roaming in Limbo.

Im Gegensatz zur Nummer aus dem Februar, die explizit als Abschied vom vorangegangenen Album-Zyklus verstanden werden wollte, fühlt sich The Boy from Ibaraki nun wie eine zu neuen Ufern blickende Zäsur im Kosmos von Daniel Gorseling an.
Auch personell wird dies unterstrichen, bekommt der junge Niederländer – der hier für keyboards und synth programming verantwortlich zeichnet – doch diesmal Unterstützung durch ein aus Christian Henson, Pavel Sabacky und Dan Keen bestehendes String-Trio.

Gemeinsam rücken die Roaming in Limbo so weit wie selten in ein ausdrucksvolles Soundtrack-Feeling: The Boy from Ibaraki sinniert wie ein über weite Ebenen schwebender Score, der Cave, Ellis oder Greenwood gefallen könnte – weswegen man auch eher an archaische Wüsten als die titelgebende japanische Präfektur denken muss.
Gedankenschwer erhaben und von postapokalyptischer, reiner Schönheit bekommt die Nummer zur Mitte hin kristalline Glitche, derweil immer dichter werdende, massive Schwaden über das archaische Feld ziehen, es anachronistischer machen. Die sieben Minuten Spielzeit ziehen kurzweilig und einnehmend in ihren Bann – lassen höchstens den Wunsch nach ausführlicheren Expeditionen in diese eklektische Klangwelt hoffen. Sollte dies also ein adäquater Ausblick auf Album Nummer 3 sein, könnte uns also Großes erwarten.

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