Suche nach: hum
Da hängt der Himmel voller Geigen: OK Human beweist (hinter einem erstaunlich flachen Radiohead-Karlauer im Titel aufgefahren) eindrucksvoll, dass Jake Sinclair Weezer mittlerweile so gut tut, wie wohl niemand sonst.
System of a Down melden sich aufgrund der derzeit aufkochenden Kriegshandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan bzw. der Türkei erstmals seit 15 Jahren wieder musikalisch zu Wort: Protect the Land und Genocidal Humanoidz sind zwei unspektakuläre, gute Standards.
Zehn Jahre nach seinem Solodebüt Spark (und mittlerweile über drei Dekaden lang unübersichtlich-ausufernd Crediteinträge in allen erdenklichen Alternative Rock-Platten sammelnd) legt Multiinstrumentalist Alain Johannes mit Hum wieder ein psychedelisch angehauchtes Singer-Songwriter-Folkalbum unter eigenem Banner vor.
Man muss sich Hum wohl zumindest als zufriedene Band vorstellen: Obwohl sie nie die angemessene Würdigung dafür bekamen, spielen Mark Talbott und Konsorten nach 22 Jahren (Mehr-oder-Minder)Pause ihren einflussreichen Trademark Alternative Rock auf Inlet immer noch wie damals.
Progressiver Oldschool-Death Metal wie von einem anderen Planeten: Blood Incantation rechtfertigen mit ihrem Zweitwerk Hidden History of the Human Race endgültig alle Begeisterungsstürme, die bereits der Vorgänger Starspawn 2016 einfuhr.
Wenn der triumphale 2013er-Wegbereiter Sunbather der gleißende Sonnenstich war, ist Ordinary Corrupt Human Love nun wohl das wilde Bad in der milden Sommersonne. In jedem Fall: Un-blacker, als es Deafheaven auf ihrem vierten Studioalbum tun, kann Black Metal jedenfalls kaum mehr klingen.
Der steroidesschwere wirkende Metal/Hardcore von Harm's Way mag auf Posthuman weiterhin den selben Straight Edge/Darwinismus-Pump wie Frontmann James Pligge haben, hat sich für den Labelwechsel von Deathwish zu Metal Blade aber auch ein rettendes Stil-Gimmick in der Hinterhand herangezüchtet.
Viel Prominenz, aber wenig Gorillaz-Flair: Damon Albarn produziert mit Humanz ein betont modernes Gästeschaulaufen samt homogener Sampler-Ausstrahlung, verzichtet dafür jedoch auf den klassischen Charakter seiner Cartoon-Band.
Parquet Courts biegen nach dem personaleinschränkt produzierten Langspieler-Intermezzo unter ihrem Alter Ego Parkay Quarts mit Human Performance wieder auf die Band-Hauptfahrbahn ein. Dort lässt es sich mit demonstrativem Desinteresse halt auch einfach noch besser mit ihren gegen die Wand gefahrenen Hits zwischen Slackertum, Indierock und DIY-Punkattitüde kokettieren.
Jetzt aber der endgültige Beweis: Future of The Left haben unter dem Banner ihres vierten Studioalbums einfach nicht das qualitative Maximum dessen gebündelt, was an Material rund um die Crowdfunding Sessions entstanden ist.