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Zum bereits zwölften Mal geht das Elevate als "interdisziplinäres Festival mit einem starken Fokus auf gesellschafts- und kulturpolitischen Fragestellungen mit internationaler Beteiligung" in Graz über die Bühne. Dass sich dabei auch vom 20. bis 23.10.2016 die Crème de la Crème der elektronischen Musikszene die Klinke in die Hand geben wird, dürfte angesichts der stets so hochkarätigen Line Ups seit 2005 nicht sonderlich überraschen.
Green Day haben die Schnapsidee ¡Uno!, ¡Dos!, ¡Tré! als Band überlebt, während Billy Joe Armstrong die Reha rechtzeitig zu Zeiten politischer Aufruhr und sozialer Missstände abgeschlossen hat - und eben solche haben ja bekanntlich schon einmal für frische Impulse gesorgt, nachdem das Punkrocktrio eine kommerzielle Durststrecke durchleben musste.
Die gute Nachricht vorweg: Die arg banal und uninspiriert daherkommende Tanzflächensingle New Song ist glücklicherweise absolut kein adäquater Gradmesser für Heads Up. Dennoch kann das dritte Album von Warpaint nicht das bisherige Qualitätsniveau der kalifornischen Ausnahmeband halten.
Für Fans wohl die interessantere Veröffentlichung rund um das (relative) 20 jährige Jubiläum von Placebo: Neben dem standesgemäßen Best of-Rundumblick A Place for Us to Dream servieren Brian Molko und Stefan Olsdal auch die feine EP Life's What You Make It.
Gefühltermaßen das zweite Best of zum 20. Jährigen Jubiläum, aber der Schein trügt: Placebo feiern sich und ihren androgynen Alternative Rock auf A Place for Us to Dream mit einer erschlagenden Stafette an Hits, Singles, Ohrwürmern und Radio-
Der doch etwas ernüchternde Vorgänger Honor Found in Decay hat wohl nicht zuletzt Neurosis selbst vor Augen geführt, dass sie ihrem patentierten Postmetal noch einmal ordentlich Feuer unterm Hintern machen sollten, um auf ihre alten Tage nicht in der bequemen Postmetal-Komfortzone zu gemütlich nach Zahlen zu malen. Eine Lektion, die Fires Within Fires nun verinnerlicht hat.
Sorceress gelingt, woran Pale Communion noch so ernüchternd gescheitert war: Den mit Heritage eingeschlagenen Weg von Opeth als Tributband an den Prog der 70er nahtlos fortzusetzen, ohne sich in der Selbstzufriedenheit zu bequem zu machen.
"Also Ermittlungen in Shanghai wäre echt der bessere Titel gewesen." sagt Bass-Gigant Pogo McCartney und hat damit eventuell sogar recht. Das Drittwerk von Messer beobachtet die Aussenwelt schließlich nicht nur durch die Jalousie hindurch aus den eigenen vier Wänden heraus, sondern wandert weitschweifend umherziehend durch dessen geheimnisvolle Wirklichkeit.
Stage Four ist in erster Linie das Konzeptalbum, mit dem Jeremy Bolm Abschied von seiner Mutter nimmt. Darüber hinaus ist es aber auch das Werk einer Band geworden, für die Hardcore-Grenzen mittlerweile endgültig zu eng geworden sind - spätestens jetzt stehen Touché Amoré alle Türen offen.
Zehn Jahre nach No Love Lost können The Rifles auf Big Life mit noch so einer imposanten Menge an charmanten Indierock-Aufgüssen daherkommen - daran, dass man sich vor allem wegen ihres entwaffnenden Debüts an die Engländer erinnern wird, ändert mittlerweile auch ein Doppelabum mit 18 Songs nichts.