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One Day ist wohl auch ein Opfer seiner Zeit: als spontan gedachter Fucked Up-Impuls markieren die dreieinhalb Jahre Entstehungszeit tatsächlich einen Teil der längsten Pause zwischen zwei Langspielern der Kanadier. (Sofern man den Abschluss der Year Horse-Reihe auf einem Nebenstrang des Kanons rechnet freilich).
Große, unsterbliche Songs, die Indie-Geschichte schrieben und ihre Sidekicks - verpackt mit leicht ambivalentem Collectors Item/ Cash-Cow-Feeling als weniger hübsche Masche: The Strokes re-releasen mit The Singles - Volume One mehr oder minder die, natürlich!, Singles ihrer ersten drei Studioalben.
Narrow Head füllen die schattigen Nischen zwischen Hum oder Grivo durch Moments of Clarity auch zum dritten Mal gekonnt solide mit ihrem Amalgam aus Shoegaze, grungigem 90er Alternative Rock und Post Hardcore.
Meditativer Dark Ambient, Drone und Shoegaze aus New Orleans: nach der Quasi-Single-Songsammlung Bitter Conduct, die die Vorzüge der Human Shield-Klangwelten auf EP-Länge demonstrierte, agiert Guts als auf sich allein gestellter Song.
dEUS starten elf Jahre nach dem Schnellschuß Following Sea ihr gefühlt zweites Comeback und demonstrieren mit den kurzweiligen 56 Minuten von How To Replace it, dass manche Dinge dann doch unersetzlich bleiben.
Bricht der Metal-Zirkus Slipknot womöglich tatsächlich zu neuen Ufern auf? Zumindest geht Bone Church weiter, als dies nur zu suggerieren - auch wenn der Single ohne Kontext schlußendlich die letzte Konsequenz fehlt.
Henry Rollins gastiert im Rahmen seiner Good To See You-Tour mit einiger Verspätung im Grazer Orpheum - und erzählt zweieinhalb Stunden lang unter Strom stehend praktisch ohne Punkt und Komma in Angriffsstellung Geschichten aus seinem Leben.
Nach dem formidablen Time Skiffs des Animal Collective-Mutterschiffs und der tollen Panda Bear-Kollaboration Reset lässt sich Dave Portner alias Avey Tare nicht lumpen und kredenzt mit dem über die Pandemiejahre gereiften 7s kurzerhand das stärkste Soloalbum seiner Karriere.
Die von außen befeuerte Wut tritt in den Hintergrund, die inneren Tumulte sind aufreibend genug: Tor Maries alias Billy Nomates demonstriert auf ihrem Zweitwerk CACTI den Paradigmenwechsel - in mehrerlei Hinsicht.
Thrice haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie mit dem Sound von The Artist in the Ambulance nicht zufrieden sind. Zum 20 jährigen Jubiläum spendiert die Band ihrem dezidierten Durchbruchsalbum deswegen auch endlich ein Revisited-Neuaufnahme.