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Originalitätspreise werden sich Barrie wohl keine abholen. Dafür aber könnten sie den kommenden Sommer mit dem entwaffnenden Dreampop von Happy To Be Here schon vorab im Alleingang retten.
Dem Orakel unserer Top Ten-Huldigung werfen die Finnen mit Syntheosis selbst einen Stock ins Getriebe: Nicht einmal Oranssi Pazuzu haben aktuell noch einmal Lust, genau wie auf Värähtelijä zu klingen. Stattdessen beamen sie sich lieber im Verbund mit ihren Landsmännern Dark Buddha Rising als Waste of Space Orchestra in andere Sphären.
Die Renaissance des Brian Burton geht nach dem hervorragend unterstützten Wide Awake! aus dem Vorjahr einnehmend weiter: Mit Karen O hat Danger Mouse ein gefühltes Spin Off zu Rome und Milano aufgenommen.
Teri Gender Bender hat nach dem Crystal Fairy-Ausflug mit bi/MENTAL das bisher zugänglichste, songdienlichste Le Butcherettes-Album aufgenommen - und trotzdem die womöglich inkonsequenteste Momentaufnahme ihres bisher so unbändigbar gewirkt habenden Garage Rock-Energieventils.
2018 war das Jahr, das rückblickend wohl als Beginn des Endes der Popmedien herhalten wird müssen. Mit "Fast" Eddie Clarke, Dolores O'Riordan, Mark E. Smith, Jóhann Jóhannsson, Caleb Scofield, Scott Hutchison, Stewart Lupton, Vinnie Paul, Richard Swift, Conway Savage, Mac Miller, Montserrat Caballé, Thomas Diaz, Pete Shelley und zahlreichen weiteren sind auch wieder viele große Musiker und Legenden endgültig abgetreten.
Daughter-Frontfrau Elena Tonra hat sich für die Namensgebung ihres Soloprojektes viele Gedanken gemacht: Ex:Re kann so in indirekter Referenz beispielsweise als Breakup-Antwort dechiffriert, oder aber auch als verschlüsselte Stilisierung von Röntgenstrahlen gelesen werden.
Phil Elverum alias Mount Eerie trägt die Songs seiner 2017er-Überwältigung A Crow Looked at Me sowie des diesjährigen - zum Aufnahmezeipunkt von (after) noch nicht veröffentlichten - Nachfolgers Only Now in spartanischer Klarheit auf die klerikale Bühne.
Play mag konzeptionell spannend und im Entstehungsprozess herausfordernd für Grohl selbst gewesen sein - inhaltlich mäandert sein überlanger Songleviathan jedoch mit Netz und doppeltem Boden um eine standardisierte Klasse. Zudem verdeutlichen diese nominelle EP auch explizit, woran die jüngeren Diskografie des 49 Jährigen krankt.
Death Cab for Cutie haben sich mittlerweile in einer schmerzfreien Massenmarkt-Gefälligkeit eingependelt. Das ist schade. Allerdings funktioniert ihr einst so herzerwärmend-ergreifender Indierock auf Thank You For Today doch wieder überzeugender als zuletzt.
Nach dem superben DAYTONA, dem zerfahrenen Ye sowie dem überzeugenden Einstand von KIDS SEE GHOSTS kann NASIR als vierte Veröffentlichung am aktuellen Kanye West-Fließband das immer wieder aufblitzende Potential zwar in dualistische Standarts, nicht aber in bedingungslose Highlights ummünzen.