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Vielleicht funktioniert die herzerwärmende, tröstende Schönheit von 'A Mote of Dust' an einem kalten Sonntag wie heute am innigsten. Fakt ist aber auch: Craig B hat mit Unterstützung von Graeme Smillie auf dem selbstbetitelten Einstand seiner neuen Spielwiese die intime und ätherische Gangart perfektioniert, die bereits den Aereogramme-Schwanengesang '[amazon_link id="B000L421IO" target="_blank" ]My Heart Has a Wish That You Would Not Go[/amazon_link]' und The Unwinding Hours bestimmten und so ein atmosphärisch-umarmendes, schlicht magisches Kleinod von einem Album geschaffen. Ähnlich erfüllend gestalten sich dabei die musikalischen Empfehlungen des Schotten, der uns am sechsten Tag des Heavy Pop Adventskalender fünf seiner liebsten Songs aus dem Jahr 2015 nahelegt.
12 Jahre nach ihrem ersten Zusammentreffen mit den Japanern sind die Monumentalpostmetaller von The Ocean ausnahmsweise für eine Splitsingle zu haben: Eine Kooperation mit den Tourbuddies, Labelkollegen und Geistesverwandten der Postrock-Institution Mono passt aber eben auch einfach zu perfekt.
Geoff Rickly hat sich als Frontmann von No Devotion theoretisch eine doppelt schwere Belastung auf die Schultern geladen: Sowohl das unrühmliche Ende der Ex-Band seiner neuen Kollegen vergessen zu machen, wie gleichzeitig auch die großen Fußstapfen auszufüllen, die er mit seiner eigenen hinterlassen hat.
Mit der Speerspitze aus dem regelrecht brachial Druck machenden Titeltrack und dem unmittelbar in einen spielerischer-tänzelnden Hit verfallenden 'Mountain at My Gates' haben Foals bereits im Vorfeld ihres vierten Studioalbums klargemacht, zu was für einer kraftvollen, konsenstauglichen Rockband sich die einst so hektischen Mathfrickler längst ausgewachsen haben.
Die Flut an vorab über den Äther geschickten Lyric-Videos (und natürlich die legendär schlechte Musikexpress Kritik) gab bereits Grund zur Sorge, dass die prolongierte Rückkehr von Muse zu mehr Simplizität/Rock und weniger Produktionselektronik drumherum ein noch größerer Griff ins Klo werden könnte, als der an seinen Möglichkeiten erstickende, überkandidelte Vorgänger 'The 2nd Law'. In seiner Gänze beschwichtigt 'Drones' derartige Befürchtungen nun allerdings erfreulicherweise - ohne deswegen das Niveau alter Glanztaten zu erreichen.
Tyondai Braxton war immer schon ein Grenzgänger, dem keine Expedition zu waghalsig war. Weiter draußen - oder zumindest: abseits Braxtons eigener Gehirnwindungen nur phasenweise erfüllend wahrzunehmend - als auf den experimentellen Elektronik-Installationen von 'Hive1' hat sich der 36 Jährige bisher allerdings wohl noch nicht ausgetobt.
Die dringend nötige Pause nach dem allzu kuscheligen 'If Not Now, When?' hat Brandon Boyd und Co. gutgetan: Incubus haben ihre Gitarren (und Eier) wiedergefunden und anstelle der Frührente doch wieder Lust auf Rock. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die wirklich starken Songs.
Marcus Mumford und seine Sons haben erkannt, dass die Welt nach 'Babel' keinen zweiten Aufguss des konsumfertig zurechtdesignten Pseudo-Folks von 'Sigh No More' gebraucht hätte. Dass die Engländer nun aber in erstaunlicher Konsequenz jedwedes Banjogeschrammel und Stampfschlagzeug aus ihrem Soundbild verbannen, kann nicht die ultimative Lösung sein: 'Wilder Mind' positioniert sich aller bisherigen Erkennungsmerkmale der Band entledigt konsumfertig zurechtdesignt absolut austauschbar inmitten eines radiotauglichen Konsens-Indierocks.
Während Foo Fighters-Boss Dave Grohl die Werbetrommel rührt, sich Tool-EPs in U2-Alben schleichen und die White Stripes die bestverkaufte Platte des Events vorlegen mehren sich längst kritische Stimmen zum Ablauf des allgemeinen Prozedere des Record Store Day, dessen zugrunde liegende Idee längst pervertiert scheint. Abseits der phasenweise horrenden Preisentwicklungen lohnen dennoch wieder einige Veröffentlichungen die Jagd.
Eine verzwickte Hypothek, die man Black Rivers im Grunde kaum negativ auslegen kann, die den 10 versammelten Songs aber doch immer wieder in den Rücken zu fallen droht: Gerade die besten Momente des selbstbetitelten Debütalbums nähren den Wunsch, dass die Williams-Brüder anstelle dieser neuen Spielwiese endlich wieder an einem neuen Doves-Album arbeiten würden.










