Slovenly Hooks – A Lost Cause

Craig B steuert wenige Monate nach dem Slovenly Hooks-Zweitwerk Make or Mar (2024) mit dem sechsminütigen A Lost Cause einen Track zur Compilation Sonic Heritage bei.
Diese versammelt 15 Kompositionen, die allesamt auf Field Recordings basieren, welche rund um den Globus in Ortschaften des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurden. A Lost Cause baut dabei auf einen Mitschnitt von Serge Bulat aus den Königsgräber von Nea Paphos in Zypern auf („Carved into the rock, the tombs stand still, their solemn quiet broken only by a distant low rumble – perhaps from the nearby port or the hum of the city itself. This subtle noise weaves through the soundscape, creating an eerie contrast to the otherwise profound stillness of the place.„), und nimmt sich relativ lange, über eine Minute, Zeit, um aus der puren Stille bedächtig im melancholischen Wellengang des Ambient zu erwachen – irgendwo dort, wo Hoffnung und Trost aus dem Sog der bekümmert sinnierenden Lethargie entkommen sind. Streng genommen mag dieses Wehen des Synths nicht originell sein, es ist aber aber auf imaginativer Ebene universell funktionierend, anziehend und fesselnd.
Zumal sich die Bühne nach knapp der Hälfte der Spielzeit lichtet, und Craig B diese bald darauf zu einem sanften, pastoraler Schwelgen der Texturen betritt, um wehmütig in die ätherische Nacht zu hauchen: „There are melodies in the stillness, i’ve found/ By the apple tree/ They have broken me down/ Is it meant to be inside, wrecking me now?/ But still, I swear I could hear the promise of love“.
Bevor sich A Lost Cause danach (leider zu rasch) in die rauschende Ruhe entschwindet, streichelt der Mann aus Glasgow damit einmal mehr gefühlvoll jene Stellen der Seele, die mutmaßlich nur er lokalisieren kann – auch wenn die Nummer für sich alleine stehend zu flüchtig bleibt, um ihre emotionale Hebelwirkung zwingend anzusetzen.
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