Blues
Jack White, der kürzlich von Dan Auerbach, als dem "Arschloch, das mich kopiert“, sprach, bedient sich für 'Lazaretto' zum zweiten Mal im Alleingang verschiedenster Musikgenres und bleibt dabei doch ganz bei seinen altbekannten Leisten. Er mag vielleicht einer der "brillantesten Kopisten des zeitgenössischen Rocks“ sein, allerdings bleibt er (wie 'Blunderbuss' bereits bewies) ziemlich eintönig. Im Großen und Ganzen kann man sagen: wo Jack White draufsteht, ist derselbe auch drinnen.
So verquer und artifiziell verschleiert das ersten Soloalbums nach 8 Jahren Evangelista auch sein mag: ganz unrecht hat Carla Bozulich nicht, wenn sie 'Boy' als ihr Popalbum bezeichnend.
Gegen die Alben des Songwriters aus LA klingen die Platten von Amy Winehouse und der Black Keys wie futuristische Digitalproduktionen: Nick Waterhouse musiziert weiterhin in der Übergangsphase zwischen den 1950er und den 1960ern.
Hinter dem dritterfolgreichsten Album der Kickstarter-Crowdfunding-Geschichte verbirgt sich das bis dato am sorgsamsten mit seinen Vorzügen hausieren gehende Murder by Death-Werk. Mit Glanztaten zwischen kantigen Whiskey-, Schuld- und Sühnerock wird dennoch nicht hinterm Berg gehalten.
Das kennt man schon von 'Before the Fire' und vor allem 'Pressure & Time' aus dem letzten Jahr: die in die 1970er verschossenen Revival-Anhänger Rival Sons wollen ihr eigenes Led Zeppelin-Album schreiben. Im dritten Anlauf gelingt das sogar besser denn je.
Das Radiohead-Allroundgenie und Jonny Greenwood und Regie-Ausnahmekönner Paul Thomas Anderson machen nach der Zusammenarbeit bei dessen 2007er Meisterwerk 'There Will Be Blood' erneut gemeinsame Sache.