Teardrinker – Killing the Flowers Will Not Delay Spring

„A little less than a year ago, we wanted to start a band together over beers during a special show at our favorite festival. We honestly didn’t expect we would be here today already releasing this“ bestaunen (die Geschmack bei der Namenswahl beweisenden) Teardrinker die Existenz ihrer ersten EP Killing the Flowers Will Not Delay Spring.
Und obwohl die Band aus Rotterdam dies tat, kurz bevor man heuer auch gleich auf dem implizit erwähnten Roadburn ein heimliches Rampenlicht bekam, lassen die beiden Songs des Quintetts weniger jenes Sättigungsgefühl aufkommen, das mit dem Abschluss der offenkundigen Lebensziele einhergeht. Killing the Flowers Will Not Delay Spring zeigt vielmehr vor allem eine Band, die ohne Aufwärmphase aus dem Stand heraus Konsequenz und Können abruft, mit viel Potential jedoch dennoch empfundenermaßen erst am Anfang steht – und von der es nach dieser ersten Talentprobe noch einiges zu erwarten geben dürfte.
Water / Well tackert im sludgigen Post Black Metal mit Slowhole‘esken Screamo-Schreien – etwas zu repetitiv angelegt, dabei aber eben auch eine sofort griffige Hook bietend – und als relativer Ohrwurm zwischen zäh und zügig wechselnd, bis die Nummer zur Mitte hin epischer aufmacht und ein melancholisch schwelgendes Solo in die erhabene Haltung seiner cinematographischen Weite mit erhebendem Panorama führt.
Das Twin Peaks-Zitat im kontemplativ schwelgenden Abspann ist dann vielleicht etwas zu plakativ prägend, dadurch aber nicht weniger atmosphärisch.
Equilibrium schleudert seine Riffs danach ebenso direkt aggressiv und bolzend, schaltet aber dennoch gleichzeitig auch in einen kontemplativeren Gang zurück, erzählt melodisch pendelnd inmitten der wuchtig ausformulierten Heaviness mit ihrem Gaze-Flair. Kim Hoorweg (Vulva) zeigt hier ihre Bandbreite am Mikro – heiser, infernal und doch auch einnehmend, während die Komposition exemplarisch ausladend angelegt ist, ohne deswegen zu mäandern. Auch wenn der dichte Sound phasenweise um das Quäntchen zu dumpf wirkt und der Radius der Band per se nicht der individuellste ist, agieren Teardrinker (gerade für eine derart kurz existierende Formation) einfach schon sehr komplett und ziemlich schlüssig in ihrem Wesen und ihren Zielen ausformuliert.
Mal schauen, wo das nun, nach dem ersten Roadburn-Gastspiel sowie der Visitenkarte Killing the Flowers Will Not Delay Spring, mit den nötigen darüber hinausgehenden Ambition vorausgesetzt, noch hinführen kann.
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