The Antlers – Ahimsa

von am 4. November 2022 in Single

The Antlers – Ahimsa

Ziemlich genau ein Jahr, nachdem sie ihr 2021er-Comebackalbum Green to Gold in Form der EP Losing Light teilweise neu interpretiert haben, bleiben The Antlers im Recycling-Modus: Mit Ahimsa holen sie einen Song von Impermanence in ihrem Kosmos.

Nicht, dass Peter Silbermans ganz traumhaftes Solodebüt von 2017 ganz grundlegend so weit von seiner Bandplattform entfernt stattgefunden hätte. Allerdings sind die Auswirkungen der Übersetzung von The Antlers nun doch sehr deutlich zu erkennen: Verstärkt durch ein tröstendes Piano (Jared Van Fleet), einen eleganten Bass (Paul Collins) und eine sehnsüchtig heulende Pedal Steel (Mike „Slo Mo“ Brenne) arrangieren Silberman (Vocals, guitars and synthesizers) und Drummer Michael Lerner Ahimsa aus der minimalistischen Introspektive heraus, folgen unaufgeregt schippernd einem nostalgisch vom Slowcore und Indiefolk wegführenden, dezitiert zum Country plätschernden Fluss. Zurückgelehnt, uneilig und geduldig passieren in der friedlichen Aura weit im Hintergrund zwar erahnbare Presslufthammer(?)-Field Recordings, doch schwoft die Nummer in einer betörenden Ruhe und Ausgeglichenheit: „Ahimsa“ is an attempt to create a peaceful space within a violent world„, und das gelingt auch mit der neuen Setting.
Wo die weiche, in ihrer Sanftheit regelrecht filigran wirkende Intimität des mit Stimme und verträumten Gitarrenspiel (sowie kaum greifbar werdendem Schlagzeug) auskommenden Originals nun einem reichhaltigeren Instrumentarium und doch minimal elaborierteren Vocals gewichen ist, mit der die Band Ahimsa gedankenverloren sogar fast in den mantraartig-meditativen Jam führt, bleibt auch diese Version purer Seelenbalsam, der sich unmittelbar wie eine Herzensangelegenheit der Antlers anfühlt. Und dennoch: auf heimliche Weise ergreifender darf man dennoch das subtilere, unscheinbarere Solostück finden.

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