The Antlers – Rains
Nach der Band-Interpretation von Ahimsa und I Was Not There bringen The Antlers mit Rains die nächste Single in trockene Tücher – und festigen die Vermutung, dass der Album-(oder EP?)Nachfolger von Green to Gold damit auch ohne handfeste Ankündigung in den Startlöchern stehen dürfte.
Immerhin greift Rains ästhetisch den Faden von I Was There praktisch nahtlos auf, wenn eine hoffnungsvolle Gitarre, mit einem Klang, der warm und weich an das erste Bon Iver-Werk erinnert, seine beschwingte Aufbruchstimmung mit verhaltenen, elektronisch verspulten Drums konterkariert, wo der flott gezupfte Rhythmus auf den ersten Blick von den sparsam im Hintergrund nur ausschnitthaft auftauchenden Percussion-Elementen irritiert, letztendlich aber geradezu kontemplativ in sie greift, und das klare Folk-Fingerpicking so auch nicht zur Distortion der Indietronic verführt, sondern eine harmonische Symbiose anbietet.
Was bleibt ist ein nicht ganz greifbares, sanftmütiges Lächeln, das seine Schönheit ähnlich vage andeutet wie das noch bessere I Was There – und wohl ebenso erst in den finalen Kontext gesetzt seine wirkliche Tragfähigkeit entfalten wird. Zeilen wie „Rains/ bring summer /wings flutter/ bees hover/ barren meadows/ recover/ for another chance to begin again/ and I want the same for you.“ lassen derweil dennoch das Herz aufgehen.
The Antlers selbst erläutern derweil: „Rains is an optimistic song about the possibility of renewal. As if encouraging openness to change, springtime points to an inevitable summer that seems unimaginable in a desolate winter. Rainfall ferries away last year’s leaves, reanimates colorless grass, and invites new life to emerge.“ Damit übersetzen sie die grundlegende Stimmung und Ausstrahlung der Single ganz wunderbar.
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