Vildhjarta – Måsstaden (forte) / Thousands of Evils (forte)

von am 2. Februar 2022 in Reissue, Sonstiges

Vildhjarta – Måsstaden (forte) / Thousands of Evils (forte)

Aus der genauen Herleitung des Forte-Zusatzes muß man so oder so nicht  ganz schlau werden, er bedeutet jedoch, dass Vildhjarta doch tatsächlich das Momentum nutzen und Måsstaden sowie Thousands of Evils einer Frischzellenkur unterziehen.

Zehn Jahre haben die Thall-Djent-Schweden für ein Zweitwerk gebraucht, nun nehmen sie den Schwung des Comeback-Monolithen Måsstaden Under Vatten allerdings ansatzlos mit: Vildhjarta-Schlagzeuger und Humanity’s Last Breath-Mastermind Buster Odeholm nimmt sich (das gerne als Meisterwerk proklamierte Debüt) Måsstaden und die bockstarke EP Thousands of Evilsremixed, remastered and partially reproduced“ sowie „reloved“ zur Brust (und liefert indirekt auch ein Statement dazu, was mittlerweile als Kanon der Bandgeschichte aufgefasst wird, und was – im Falle von Omnislash – inzwischen aus diesem zurückfällt): „Before I joined Vildhjarta, they were my favourite band. Though I always felt the production could be a lot better and serve the songs a lot more. After joining I asked for the files from those albums to be able to try my own approach. Ive re-programmed/produced the bass and drums from scratch and remixed and remastered both albums. For producing drums on „Thousands of Evils forte“ I also got help from Chris George from Sworn In back in like 2015. This has been going on a long time and a lot of remixing has been done as the years have gone, but now its finally time to release it.“ erkläutert Buster.

Inszenatorisch stehen die eineinhalb Alben nun auf moderner, zeitaltueller Augenhöhe mit der 2021er-Platte, klingen jedoch nicht nur bass- und schlagzeugtechnisch revitalisiert: Jedes Element bekommt nun gefühlt einen differenzierteren Raum, das Ambiente kann sich besser entfalten, und vor allem die Gitarren wirken nun klarer und brutaler, dynamischer auch, ohne etwas von ihrer stoischen Heaviness verloren zu haben.
Das bedeutet im Umkehrschluss zwar nicht, dass man die Forte-Updates automatisch besser finden muss als die eigenwilligen Originale – man braucht sich aber ja auch nicht zwischen dem etwas klinischeren (auf allen Ebenen viel Sachverstand aber ohne Brechstange erschaffenen) Sound von heute und dem roheren aus der vergangenen Dekade entscheiden, sondern darf ruhig beide für ihre jeweiligen Vorzüge und Tugenden zu schätzen.
So oder so ist der Release eine ideale Gelegenheit, um entweder in das Werk der Schweden einzusteigen oder ihre bisherigen Platten neu lieben zu lernen – denn gerade als Fan stellt man sich dieses tolle Update mit euphorisch-vergleichendem Blick und leuchtenden Augen wie ein Kind im Süßwarenladen goutierend neben die Ursprungsversionen.

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