Zeal & Ardor – Firewake

von am 19. Dezember 2022 in Single

Zeal & Ardor – Firewake

Neben dem Slift-Appendix Unseenund Songs von Keiji Haino und The William Loveday Intention veröffentlicht das Traditionslabel Sub Pop mitdem Zeal & Ardor-Stück Firewake sogar eine noch unerwartetere Ausgabe der Single-Serie.


Hand aufs Herz: das selbstbetitelte Viertwerk von Zeal & Ardor ist an dieser Stelle reviewtechnisch (zumindest bisher) deswegen unter den Tisch gefallen, weil es nach ein paar Durchgängen keinen wirklichen (positiven) Eindruck hinterlassen wollte und die Geduld für eine längere Auseinandersetzung einfach fehlte, da bereits die Vorgängerplatten subjektiv allesamt trotz vielversprechenden Ansätzen nicht überzeugen konnte.
Nun aber bietet die Single Firewake zum Jahresabschluß mit einer Spielzeit von sechseinhalb Minuten noch einmal die kompakte Option für einen rückwirkenden Einstiegspunkt.

Firewake was written a while ago, but didn’t thematically fit on the last record. I really like the atmosphere of it and am happy to have found a proper home for the track. The bilingual aspect of it mirrors the high contrast in energy found in it. I hope you like it as much as I enjoyed recording it!“ sagt Manuel Gagneux – und ja, Fans seines Projektes werden den Track wohl wirklich wieder ansatzlos begeistert aufnehmen können, funktioniert der Kontrast aus eingängigem, soul-affinen Alternative und Black-Death-Metal doch zuverlässig.

Eine militärische Strenge nimmt in Firewake einen mit gefälliger Atonalität flirtenden, melodisch polternden Part in die Mangel, treibt den fauchenden Metalcore mit dramatischer Synth-Opulenz und knubbligem Bass zu auf deutsch geifernden Texten a la Kanonenfieber („Das ist Krieg gegen jeden!„). Durchaus catchy und energisch, kraftvoll gespielt – doch passiert der Wechsel zwischen den aneinandergereihten komplementären Passagen, zwischen hart und zart quasi, einmal mehr so unnötig vorhersehbar und simpel gehalten. Zumindest verkneift Gagneux sich für die finale Schlaufe die Refrain-Keule nochmal zu schwingen. Dass die Nummer ein Fan-Favorit werden könnte ist insofern im positiven wie negativen nachvollziehbar.
Cinq ist danach ein Geplänkel an den nostalgischen Tasten, verspielt und neugierig als ziellos verpuffende Skizze mäandernd, aber durchaus zu stimmungsvoll, um redundant zu sein. Insofern gibt’s die Aufwertung zwischen den Punkten – und vielleicht doch noch eine ausführlichere Auseinandersetzung mit Zeal & Ardor.

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