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Damit konnte man aufgrund des stetigen qualitativen Abstieg nach The Bones of What You Believe sowie der Talsohle Love is Dead samt Death Stranding-Single-Pleite nicht rechnen: Chvrches haben mit Screen Violence ihr ziemlich sicher stärkstes Album aufgenommen.
Manchmal sollte es doch erlaubt sein, eine Platte nach Artwork, Titel und Cover zu beurteilen. Zumindest im Falle von Love is Dead entpuppt sich die Musik hinter der Auftrittsfläche enttäuschenderweise nämlich tatsächlich weitestgehend als das adäquat penetrant zum Auftreten passende, eindimensional konstruierte Synthpop-Fast Food.
Anhand des Zweitwerks von Chvrches lässt sich orakeln, dass sich beim schottischen Trio des Beach House-Syndrom abzeichnen könnte: Nimm alle ihre Songs, steck sie in eine Random-Playliste - und du wirst einen langen, homogenen Songsfluss haben, ohne das Gros der einzelnen Bestandteile mit absoluter Sicherheit ihren ursprünglichen Platten zuordnen zu können.
Ein bisschen befremdlich ist es auf den Erstkontakt hin doch: der selbe Ian Cook, der mit Unwinding Hours unter der allgemeinen Aufmerksamkeitsgrenze musiziert und die unsterblichen Aereogramme auch aufgrund ihrer akuten Erfolglosigkeit mit zu Grabe tragen musste spielt nun in einer unheimlich trendigen Synthiepopband, die nicht nur laut dem alljährlichen BBC-Orakel der heiße Scheiß ist.
Love Nobody bietet nicht den originellsten Sound oder das eigenwilligste Songwriting, macht seine Sache aber so kompetent und gefühlvoll: Jenn Champion tanzt mit den Oyster Kids durch die Synthpop-Melancholie der 80er.
Remember Sports tollen ambitionierter und mit mehr Mannschaftgeist denn je über ihren Spielplatz aus nonchalanten Indie Rock-, flockigen Punk-, kumpellhaften Midwestern Emo- und griffigen Powerpop-Versatzstücken: Ja, Like a Stone korrigiert den ernüchternden Eindruck, den Slow Buzz vor drei Jahren hinterließ.
AFI haben Blaqk Audio, Death Cab for Cutie The Postal Service, die Deftones Crosses und Greg Puciato (neben mittlerweile auch seiner Solokarriere) The Black Queen: Synthpop-Nebenprojekte. Coheed and Cambria-Boss Claudio Sanchez dachte, als er mit The City Introvert sein alter Ego The Prize Fighter Inferno wiederbelebte, aber in erster Linie wohl an The Weeknd oder Chvrches.
Die esoterischen Odysseen Planetarium und Aporia haben zwar die Notwendigkeit von wesentliche Tugenden vor Augen geführt, deswegen aber nicht den Fokus von The Ascension geschärft: Sufjan Stevens schreibt im Elektrogewand wieder schöne Songs, verliert diese aber in der Unverbindlichkeit des Indietronica-Artpop.
Die EP These Elements war vor wenigen Monaten in seinen besseren Momenten durchaus ein adäquater Indikator dafür, was Låpsley nach längerer Auszeit auf ihrem zweiten Studioalbum Through Water vorschwebt.
Was als Feierlichkeit zum zehnjährigen Jubiläums des wahlweise besten Albums der Schotten gedacht war, hat durch den Selbstmord von Scott Hutchison im März 2018 eine tragische, traurige Schlagseite bekommen: Tiny Changes: A Celebration of Frightened Rabbit’s ‘The Midnight Organ Fight’ wirkt nun wie ein posthumer Tribut.